Der heutige Tag ist so etwas wie ausplämperlen. Mitte Vormittag fahren wir in Thimphu ab und kommen auf einer guten Strasse zügig voran. Der Weg geht durch tiefe Täler, denen die glasklaren, grünblauen Flüsse ihren Stempel aufgesetzt haben. Nach einem kurzen Fotostop beim Tamchog Lhakang weitet sich das Tal wieder aus, wir sind kurz vor Paro. Wir besichtigen den Dzong, bei dem die beiden Polizisten wieder mal eine neue Regel erfinden. Diesmal trifft es unsere Führerin, sie muss ihre schwarzen Turnschuhe schon beim Eingangstor ausziehen. Meine schwarzen Trekkingschuhe mit einem kleinen grünen Streifen sind dagegen offenbar ok. Viel läuft nicht in der Festung, die Behördenbüros sind geschlossen und am Sonntag wird im Tempel auch nicht gebetet. Wahrscheinlich sind die Mönche am Essen.
Der vor einer Woche neu eröffnete Gemüsemarkt liegt gleich unterhalb der Tempelfestung, als Marktfreaks müssen wir da natürlich hin. Fein säuberlich sind die Gemüse, Früchte und Gewürze ausgestellt. In der hintersten Reihe sind sogar getrocknete Fische zu haben, was wir auf einem bhutanesischen Markt bislang noch nicht gesehen haben. Das Töten von Tieren ist aus religiösen Gründen nämlich verboten, weshalb Fleisch und Fisch aus Indien importiert werden. Das Essen von Fleisch ist nämlich wiederum kein Problem. Es ist anzunehmen, dass eine stattliche Zahl der hiesigen Kühe zur Schlachtung nach Indien exportiert werden und das Fleisch dann re-importiert wird.
Am Nachmittag gibt es zum Ausklang nochmals einen kleinen Spaziergang mit toller Aussicht auf das Paro-Tal, unsere Kauf-Frau vergnügt sich derweil in den Läden des kleinen Orts.