Am Morgen winden wir uns durch unzählige Kurven den Berg hinauf zur riesigen Statue des Buddha Dordenma. Die mehr als 50m hohe Figur wurde zu Ehren des 4. Königs (dem Vater des heutigen Königs) vor knapp 10 Jahren hier erbaut. Heute ist der Platz rundherum gefüllt mit Einheimischen, die an einem vier Wochen dauernden Festival teilnehmen. Es wird darüber spekuliert, dass dies die Abschiedsveranstaltung des jetzigen Je Khenpo sei, des amtierenden höchsten Geistlichen Bhutans. Im Innern des Tempels unter dem Riesen-Buddha sind rundherum an den Wänden 100’000 Buddha-Figuren aufgestellt (gezählt haben wir sie allerdings nicht). Draussen sind grosse Zelte aufgestellt, unter denen unzählige Mönche und noch viel mehr Gläubige sitzen und dem Mantra-Gemurmel des Je Khenpo zuhören. Es herrscht ein emsiges Kommen und Gehen, Samstag ist offensichtlich ein besonders beliebter Tag, um hierher zu kommen. Wieder unten in der Stadt besichtigen wir den so genannten nationalen Erinnerungs-Chörten, den die Mutter des 3. Königs nach seinem Tod hier erbauen liess. Auch hier ist einiges los, insbesondere am Spendentisch läuft das Geschäft rund. Hier zu spenden ist gut für das Karma, sodass man im nächsten Leben hoffentlich als etwas besseres auf die Welt kommt. Eine traditionelle Papierproduktion und eine Thangka-Malerei runden das Vormittagsprogramm ab.
Am Nachmittag unternehmen wir einen schönen Spaziergang hoch über dem Tal durch den Mischwald bis zum Wangditse Lhakhang. Von hier aus die Aussicht über die kleine Stadt besonders gut, direkt unter uns liegt der Thimphu-Dzong, das Parlamentsgebäude und der eher bescheidene Wohnsitz des Königs. Immerhin hat er direkt neben seinem Garten einen Neunloch-Golfplatz, auf dem er sich vom Regieren erholen kann.