Durch eine Brasilianer-Horde kämpfen wir uns aus dem Hotel und fahren im dichten Morgenverkehr aus Cusco heraus. Wir folgen der selben Strasse wie gestern und machen wie üblich den einen und anderen Fotostop. Bei einem kleinen Markt in einem der Dörfer erkunden wir das Angebotssortiment. Für das wohlfeil gehaltene Schaffleisch in zwei Varianten (frisch mit Fliegen und getrocknet mit Salz) können wir uns nicht so richtig erwärmen. Dafür kaufen wir ein Kilo Granadillas, die ähnlich schmecken wie Passionsfrüchte. Deren Fruchtsaft ist hier die erste Babynahrung nach dem Stillen.
Bei Urcos verzweigt sich die Strasse: auf der Reise 2017 sind wir hier geradeaus zum Titicacasee gefahren, heute folgen wir der Transoceanica Richtung Osten. Auf dem nächsten Pass auf 4200m haben wir das erste Mal einen fantastischen Ausblick auf die schneebedeckten Bergketten. Es geht weiter rauf und runter und um die Mittagszeit kommen wir in Tinke an, dem Ausgangspunkt von vielen Trekkingtouren in dieser Gegend. Nach einem kurzen Halt fahren wir den flachen Hang hinauf, das letzte Stück bis zur heutigen Unterkunft gehen wir zu Fuss, natürlich ohne das Gepäck, das per Auto hinauf gebracht wird.
Wir sind etwas ausserhalb des kleinen Dorfs Pacchanta bei Sonja und Flavio mit ihren Kindern Sheila und Neymar untergebracht. Wir unternehmen nach dem späten Mittagessen einen kleinen Bummel bis hinauf zu den Thermalquellen, um mal abzuchecken, ob wir dort morgen in die Fluten tauchen wollen. Beim Eindunkeln wird es ziemlich schnell kühl resp. eisig für das Hinkebein. Allerdings wird sie dieses Alias möglicherweise bald los, heute ist sie bereits 2km auf der Schotterstrasse ohne Stöcke gegangen. Nach einer Gemüsesuppe und mit einer wärmenden Bettflasche kriechen wir in unsere Schlafsäcke und hoffen auf anhaltend warme Füsse.