Die Luftfeuchtigkeit in Kuala Lumpur ist heute Morgen bei fast 100% und es fühlt sich an wie in einem Dampfbad. So kommen wir ziemlich ins Schwitzen, als wir etwas nördlich der Stadt die 272 Stufen zu den Batuhöhlen hinaufsteigen. Die Sandsteinhöhlen werden als Hindutempel verwendet und so treffen wir hier alle uns aus Indien noch bekannten Gottheiten wieder an. In den Höhlen gibt es grosse Stalaktiten und Stalagmiten, wobei wir schon wieder vergessen haben, welche nun von oben nach unten und umgekehrt wachsen. Lange hält man es bei diesen Temperaturen und Feuchtigkeit nicht aus in den Höhlen. So klettern wir bald wieder runter und erfrischen uns mit einer gekühlten Kokosnuss.
Danach geht die Reise weiter, indem wir auf der Autobahn ca. 2h nördlich fahren. Nach einem Mittagshalt in einem chinesischen Restaurant fahren wir auf einer kurvigen Passstrasse den Cameron Highlands entgegen. Unterwegs regnet es immer wieder stark. Regen ist für unser Verständnis eigentlich untertrieben. Es scheint, als hätte jemand den Wassehahn voll aufgedreht, um ihn dann kurz danach wieder komplett abzustellen. Der Regen sei dieses Jahr deutlich unberechenbarer, denn eigentlich sollte es nun auf der Westseite Malaysias nicht regen. So hat es in den letzten Tagen viele Erdrutsche gegeben, die z.T. Strassen blockiert und Menschen verletzt haben. Wir haben jedoch Glück und kommen gefahrlos voran.
Auf dem Weg stoppen wir kurz bei einem kleinen Wasserfall und einem Orang Asli Dorf. Hier lebt ein Stamm der malayischen Urbevölkerung, welche sich wie niemand anders im Urwald auskennen. Sie jagen mit einem Giftpfeil, den sie durch ein langes Rohr pusten und sind damit sehr treffsicher. Wir bekommen eine Demonstration und dafür gibts für die Kinder ein paar Guetzli.
Die Cameron Highlands liegen auf ca. 1560 M.ü.M. Das Gebiet wurde von den Briten während der Kolonialzeit wegen des kühlen Klimas sehr geschätzt. Hier wird seit dieser Zeit viel Tee angepflanzt. Ausserdem wachsen hier Erdbeeren und diverses Gemüse. Bei einer Teeplantage machen wir Halt. Die Produktion ist am Nachmittag geschlossen, weshalb wir diesen Besuch auf morgen verschieben. Dafür ist es perfekte Zeit für Teatime oder wie das Schild beim Eingang sagt: «Any time is teatime» Wir trinken also eine Tasse mit Ausblick auf die Plantagen.
Am Abend gibt es indisches Essen. 50% der Bevölkerung in Malaysia ist «malay», 25% chinesisch, 20% indisch und der Rest noch übrige Bevölkerungsgruppen. Unser Reiseleiter ist indischer Herkunft und möchte uns daher zeigen, wie man richtig indisch isst. Wir bekommen das Essen statt auf einem Teller auf einem Bananenblatt serviert und gegessen wird alles von Hand (Reis, Fleisch und Sauce). Etwas gewöhnungdbedürftig, aber machbar. Es scheint, als hätte er einfach etwas von allem auf der Speisekarte bestellt, denn schlussendlich sind wir kugelrund. Aber das Essen war super und das Ganze definitiv ein gutes Erlebnis.
One thought on “Durch den Monsun”
Ich freue mich über eure Berichte und die grandiosen Fotos. Der Alltag hat mich schon wieder. Es bleiben die schöne Erinnerungen, die wir gemeinsam mit euch erleben durften.
Die Heimgekehrte