Am Morgen strahlt die Sonne wieder, als wäre nichts gewesen. Wir geniessen das Frühstück auf dem Balkon mit Blick in den Urwald und die Hügel der Highlands. Danach besuchen wir eine Teeplantage der grössten Teefirma in Malaysia, BOH. Hier sehen wir auf einem Fabrikrundgang, wie der Tee vom gepflückten Blatt bis in die Dose oder den Beutel kommt. Leider wird heute nicht mehr von Hand gepflückt, da dieser Prozess für die grossen Mengen zu aufwändig wäre. Nach dem Rundgang kommt man natürlich nicht am Shopbesuch vorbei und vor der Weiterfahrt gönnen wir uns noch eine Tasse Tee mit Ausblick in die Plantagenhügel.
Als nächstes machen wir einen kurzen Halt auf der Erdbeerfarm. Hier werden auf Hochbeeten das ganze Jahr über Erdbeeren angepflanzt und gepflückt. Wir stibitzen frisch ab der Staude. Schliesslich bekommen wir nicht mehr so schnell süsse Erdbeeren im November. Nach einem Marktspaziergang, wo frisches Gemüse aus der Gegend verkauft wird, verlassen wir die Cameron Highlands bereits wieder über eine nicht enden wollende Kurvenstrasse.
In Ipoh, wo wir kurz stoppen für das Mittagessen, ist es bereits wieder feucht und heiss. Es beginnen sich Gewitterwolken aufzutürmen, welche wir später noch zu spüren bekommen.
Weiter gehts nach Bukit Merah. Hier fahren wir mit einem Boot auf die Orang Utan Insel. Auf der Insel können die Orang Utans frei herumturnen, während die menschlichen Besucher in einem Gittertunnel zuschauen – Zoo einmal umgedreht. Es donnert bereits bedrohlich, als wir die Insel erreichen. Dies passt dem ältesten Orang Utan Männchen gar nicht und er rüttelt wütend an seinen Futterhäuschen. Auch viele der anderen 20 Affen haben sich irgendwo verkrochen, um dem kommenden Gewitter auszuweichen. So sehen wir nur drei der Orang Utans, bevor es beginnt zu regnen. Unter Dach schauen wir uns noch die Krankenstation der Orang Utan Babies an. Hier sieht es aus wie auf einer Neugeborenenstation in einem richtigen Spital. Inkubator, Gitterbettchen, Schoppenflaschen, Röntgenapparate und EKG… Man sieht, dass hier die Tiere wie Menschen behandelt werden. Nebenan im Affenkindergarten leben drei Affen im Alter von 2-3 Jahren. Sie sind noch zu klein für den Dschungel, weil sie von der Mutter verstossen wurden. Die Kleinen sind sehr eingeschüchtert vom starken Regen und versuchen, sich unter den Blättern zu verkriechen. Wir schauen ihnen eine Weile zu und spielen mit ihnen, auch wenn immer eine Scheibe dazwischen bleibt. Das Gewitter ist so stark, dass uns das Boot nicht abholen kann und so bleiben wir mehr als eine Stunde auf der Insel, bevor der Regen nachlässt.
Im Belum Regenwald verbringen wir zwei Nächte. Das Gebiet besteht aus mehreren Inseln in einem grossen Stausee. Wir machen am Vormittag eine Bootstour auf dem See. Dabei besuchen wir den Rafflesiaspot, ein Ort im Dschungel, wo die grösste Blume der Welt wächst. Die Rafflesiablüte braucht jedoch ca. 5 Jahre von der Knospe bis zur Blüte und blüht dann lediglich für etwa 5 Tage. So finden wir nur eine verwelkte Blüte und ein paar Knospen, welche sich etwa in 5-6 Monaten öffnen werden. So lange können wir nicht warten. So verlassen wir die Pflanze und besuchen eine abgelegene Orang Asli (Ureinwohner) Siedlung. Das Dörfchen ist sehr klein. Es wohnen hier ca. 40 Personen, welche sich weigern, in bessere Häuser oder Wohngebiete umzuziehen. Sie bleiben lieber im Urwald, was ich an diesem idyllischen Ort irgendwie verstehen kann. Zum Schluss fahren wir noch an einer grossen Tilapia Fischfarm vorbei. Den Nachmittag verbringen wir ganz faul mit Nichtstun im Hotel.