Mittwoch, 4.10.2023: Karimabad – Passu

Sonnenaufgang steht auf dem Programm, deswegen haben wir schliesslich so hoch oberhalb des Dorfs übernachtet. Aber auch in Pakistan hält sich das Wetter nicht immer an die Prognosen. Es regnet und die Berge sind wolkenverhangen, als wir kurz nach 5 Uhr noch etwas müde aus den Federn kriechen (mindestens der eine von uns beiden). So schlafen wir halt nochmals etwas weiter und prompt verschlafen wir uns. Nach einem Alarmstart ist alles wieder im Butter, sodass wir planmässig um 08:30 aufbrechen können.

Auf dem Karakorum Highway fahren wir Richtung Norden, nach wenigen Kilometern erreichen wir das Ende des türkisblauen Attabad-Sees. Dieser entstand Anfang 2010, als ein gewaltiger Felssturz den Abfluss des Hunza Rivers blockierte. Innert 4 Monaten entstand ein 21 km langer See, der neben 300 Häusern auch den Karakorum Highway überflutete. Die lebenswichtige Verkehrsader war unterbrochen, sodass ein Fährbetrieb eingerichtet werden musste, der allerdings im Winter auch nicht zur Verfügung stand. Gut 5 Jahre nach dem Felssturz hatten die Chinesen eine neue Strasse inklusive der «Pak China Friendship Tunnel No. 1 bis 4» gebaut.

Die Landschaft wird immer spektakulärer, die sich links und rechts auftürmenden Bergriesen sind schlicht überwältigend. Wir überqueren eine lange und wacklige Hängebrücke und machen dann einen Abstecher mit einem kleineren Allrad-Bus auf einem ziemlich burschikosen Karrenweg hinauf zum Ausgang eines kleinen Spaziergangs an den Rand des Passu-Gletschers, der trotz dem laufenden Rückgang immer noch sehr eindrücklich ist.

Wieder auf dem KKH geht es noch ein Stück weiter nach Norden. Zum Mittagessen gibt es Yak-Steaks resp. -Burger, zum Dessert besuchen wir die Schwester unseres Führers etwas ausserhalb des Dorfes Passu. Es ist natürlich sehr interessant, einen kleinen Einblick in das tägliche Leben der Einheimischen zu bekommen. Auf dem Weg zum heutigen Hotel geniessen wir in Gulmit zum Abschluss dieses tollen Tags ein schönes Konzert einheimischer Künstler, die die alten Folklore-Lieder der Region am Leben erhalten wollen.

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