Zu übel früher Stunde (05:45) verlassen wir unser Hotel, kurven den Berg hinunter und reihen uns in den mit jeder Minute dichter werdenden Morgenverkehr von Kandy ein. Unsere Route führt uns etwa 40km Richtung Osten. Dann schlängeln wir uns Kurve um Kurve nach oben, machen unterwegs noch einen Stop für kleine Jungs und Mädchen und erreichen nach rund 2 Stunden den Ausgangspunkt für unsere Wanderung. Nachdem wir unsere Frühstücks-Sandwiches gefuttert haben, geht es unter Führung unseres absolut exzellenten Guides Dhanushka und seiner beiden Helfer (dem Medical Officer und einem lokaler Supporter) los. Zunächst ist das easy und wir gehen mehr oder weniger geradeaus durch die Teeplantagen, wo wir eine Weile den emsigen Teepflückerinnen und -pflückern zuschauen. Tauschen möchten wir nicht mit ihnen, sie machen einen pickelharten Job. Ihr Tagesziel ist 18kg Teeblätter, dafür bekommen sie 700 Rupien oder knapp 4.- Franken. Für jedes kg zusätzlich gibt es nochmals 50 Rupien.
Langsam wird es steiler und die Aussicht noch spektakulärer. Insgesamt passieren wir vier Vegetationszonen, insbesondere die Pygmäen-Waldzone und den Berg-Regenwald. Der Leopard, der letzte Woche in der Nähe einer der Opferstätten gesehen wurde, lässt sich heute (nicht ganz überraschend) leider nicht blicken. Zur Mittagspause kommen wir über eine sanft abfallende Hochsteppe und durch ein veritables Urwalddickicht zu einem Wasserfall, der den ersten Teil eines siebenstuftigen Kaskadensystems darstellt. Dass Hans Wettstein hier auf dem Absatz oberhalb der nächsten Stufe meditiert hat, hat Dhanushka hat offensichtlich sehr beeindruckt. Wir können es nachvollziehen, die Lage ist absolut einzigartig.
Nach dem Mittagessen kämpfen wir uns wieder nach oben. Mehr oder weniger geschafft erreichen wir gegen 15:00 unser Fahrzeug wieder und nehmen die Rückfahrt nach Kandy unter die Räder. Unser Fahrer Mac verfährt sich zwar zweimal, das ist aber in dieser abgelegenen Ecke weiter keine Schande. Wegen des erneut enormen Verkehrschaos in Kandy gestaltet sich der Rest der Fahrt quälend langsam und so wird es schon bald wieder dunkel, als wir in unserem Mountbatten Bungalow zurück sind. Lord Mountbatten, der letzte englische Vizekönig von Indien, hat hier jeweils gewohnt, wenn er nach Sri Lanka kam. Der wusste definitiv, was „living in style“ bedeutet.
One thought on “24.1.19: Knuckles-Trekking”
Das sind wie immer super schöni Fotene und underhaltsami Bricht vo eue Erläbnis! Tanke vilmal !
I wünsche eu witerhin e tolli Reis. Kathrin