4.11.2017: Machu Picchu

Schon vor 6 Uhr werden wir durch Busse geweckt, die zu nachtschlafener Zeit Touristen von Aguas Calientes zum Eingang von Machu Picchu hochkarren. Das Wetter sieht ganz gut aus, sodass wir keinen Zwang verspüren, zu den ersten Besuchern der Anlage gehören zu müssen. Wir drehen uns also nochmals um und stürzen uns dann nach dem Frühstück ins Abenteuer. Gleich nach dem Eingang eröffnet sich ein atemberaubender Überblick über die Ruinenanlage. Über deren ursprünglicher Verwendung gibt es auch 105 Jahre nach der Entdeckung durch Hiram Bingham weiterhin nur wenig mehr als Spekulationen. Das mag erstaunen, schmälert aber das Erlebnis des Besuchs in keiner Art und Weise. Wir werden durch unseren Führer Michael in alle Details eingeweiht, sodass die Zeit wie im Flug vergeht. Wir machen auch einen kurzen Abstecher zu einer Brücke im Fels, die möglicherweise zur Inka-Zeit einen der abenteuerlichen Zugangswege abgesichert hat. Hinter der Brücke führt der Weg – für Touristen heute natürlich gesperrt – in einer mehrere hundert Meter hohen senkrechten Felswand zum nächsten Übergang. Wahrscheinlich würde einem heute bei einer Begehung das Blut in den Adern stocken.

Wir verbringen fast 5 Stunden in der Anlage, zusammen mit vielen Hunderten von Touristen. An gewissen Punkte entstehen zwar kurzfristige Staus, insgesamt hält sich aber der Dichtestress in Grenzen. Detaillierte Erläuterungen über die einzelnen Anlagenteile erspare ich mir hier und lasse die Bilder sprechen. Nach dem Mittagessen nehmen wir den Bus hinunter nach Puente Ruinas, wo wir noch einen kurzen Spaziergang entlang des Bahntrassees zu einem Engnis im Urubamba-Fluss machen. Schliesslich machen wir uns auf den Weg zurück nach Aguas Calientes. Ungefähr so sieht wohl eine Goldgräberstadt in der heutigen Zeit aus: an jeder Ecke ein Stand mit Touristen-Souvenirs (vermutlich meist von miserabler Qualität) und überall noch irgendein Hotel, das in die unmöglichsten Ecken hineingezwängt wurde: pure Abzockerei. Für uns spielt das aber keine Rolle, schliesslich sind wir nur hier, um den komfortablen Zug zu besteigen, der uns in ca. dreieinhalb Stunden nach Cusco zurückbringt. Ein gewaltiges Erlebnis liegt hinter uns, Machu Picchu wurde sicher zu Recht als eines der sieben neuen Weltwunder auserkoren.

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert