Mitten in der Nacht müssen wir uns schon aus dem Moskitonetz schälen: bereits um 0500 Uhr kommt der Boy mit dem Wake-up Call. Nach einem kurzen Frühstück besteigen wir das Kanu und umkurven im Morgengrauen auf unserem See einen ca. 4m langen Kaiman. Dieser hat wohl auch schon gegessen, jedenfalls lässt er sich durch uns nicht aus der Fassung bringen (da haben wir bei dieser Sorte Tierchen auch schon anderes erlebt). Gemütlich paddeln wir den kleinen Fluss hinunter bis zum Welcome Center am Rio Napo. Zwischendurch gibt es immer wieder einen Grund für einen Zwischenhalt: wir sehen (mal besser, mal weniger perfekt) diverse Vögel, Affen, Schmetterlinge und vieles andere mehr. Eine ziemlich heile Welt, leider nur auf kleinem Raum.
Nach dem Umsteigen auf ein Motorboot statten wir einem natürlichen Lehmdepot einen Besuch ab. Dort gebinnen gerade Dutzende von Wellensittichen und einzelne Papageien, Mineralien vom Abhang zu knabbern, um so die Verdauung der vielen gefressenen Körner unter Kontrolle zu halten. Beim anschliessenden Besuch eines von den lokalen Frauen betriebenen Informationszentrums werden wir in die ursprünglichen Sitten und Gebräuche der Ketchuas eingeweiht. Nach einem kurzen Spaziergang über einen Weg durch den Dschungel gibt es ein Mittagessen, danach geht es per Kanu gemütlich wieder zurück zu unserer Lodge. Unterwegs werden wir Zeugen eines grösseren Affen-Spektakels: eine grosse Gruppe von Kapuzineraffen ist gerade auf dem Durchzug und vollführt bei der Ueberquerung des kleinen Flusses eine eindrückliche Flugshow.
Gerade noch vor dem Nachmittagsregen kommen wir zurück an unsere Lagune, wo wir den späten Nachmittag und Abend mit Herumplämpern bestens hinter uns bringen. Den Kampf gegen die Datenleitung verliere ich auch heute Abend, weshalb es Fotos vermutlich erst wieder gibt, wenn wir zurück in Quito sind.
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Erwartungsvoll haben wir heute früh auf euren Bericht gewartet. Natürlich freuen wir uns schon jetzt auf professionelle und stimmungsvolle Bilder aus dem Urwald, die nachgeliefert werden.
Wir erleben durch eure Schilderungen wiederum mit allen Sinnen den Dschungel: all die Geräusche und den nächtlichen Lärm der Tiere, die Gerüche der Pflanzen und der Erde nach einem Regenschauer, das Farbenspiel der Grüntöne durch den unterschiedlichen Lichteinfall …
Herzlichen Dank, dass ihr uns daran teilnehmen lässt!
Yvonne und Léon