Ecuador Tag 5: Otavalo – Quito

Nach einer wohl sehr nassen Nacht ist das Wetter heute morgen wieder o.k. Nach dem Frühstück werden wir von Roberto, unserem Führer abgeholt. Auf der Fahrt Richtung Quito machen wir nochmals einen Stop in Otavalo. Heute ist der kleine Marktort wesentlich ruhiger als am Samstag. Ein Bauer zieht mit seinen drei Ziegen durch die Strassen und verkauft glasweise die Milch direkt ab Tier. Wir stöbern vor allem durch den Mercado 24 de Mayo, dort findet sich kein einziger Touri. Es ist der tägliche Markt für die Einheimischen, die sich hier mit allem Lebensnotwendigen eindecken. Wir entdecken unzählige Arten von Kartoffeln: runde, längliche, riesige, winzige, braune, fast schwarze, rosarote und knallrote. Die gleiche Vielfalt gibt es bei Bohnen, Mais und vielem anderem mehr. In der Metzgergasse stapeln sich die Hühner bergeweise und Hühnerfüsse werden sackweise für die Zubereitung von Suppen verkauft. Das Leben hier ist für die lokale Bevölkerung nicht immer lustig, für uns ist es aber ein weiteres Mal ein Riesen-Erlebnis, so hautnah an dieser anderen Welt sein zu können. Und weil ich es einfach nie lassen kann, kommen noch einmal ein paar hundert Fotos in das Reisearchiv, das wird beim Aussortieren zuhause ziemlich hart werden!

WTV-2013-EC-5195Auf dem Rückweg zu unserem Auto machen wir dann doch nochmals ein paar Souvenirkäufe und machen uns dann auf den Weg nach Quito. Es ist immer wieder interessant zu realisieren, wieviel anders eine Gegend aussieht, wenn man sie in der Gegenrichtung passiert. Es geht einigermassen zügig voran, zwischendurch halten wir ferienmässig geduldig. Ab und zu machen wir noch einen kurzen Fotohalt und so vergeht die Fahrt kurzweilig. Die Revolutionsparolen am Strassenrand sind 3 Monate nach den Wahlen omnipräsent: die Revolution finanziert diese Strassenerweiterung, sie fördert die Ausbildung der Kinder, sie verschönert hier den Dorfplatz und sorgt dort neue Arbeitsplätze. Und natürlich wird nicht auf den Hinweis verzichtet, den Präsidenten Rafael Correa wieder zu wählen. In der Zwischenzeit hat er dies bekanntlich mit komfortablen Vorsprung geschafft, übermorgen wird er mit erst 50 Jahren seine dritte Amtszeit antreten. Onipräsent sind die Treibhäuser der Rosenplantagen, offensichtlich eignet sich die Lage am Äquator gut für die Produktion besonders robuster Rosen; Ecuador ist eines der wichtigsten Exportländer für diese Blumen.

Beim Eintreffen in Quito wird es wie erwartet grossstädtisch, der Verkehr ist mitten im Nachmittag erstaunlich dicht. Nach dem Passieren eines Tunnels kommen wir schon bald in die Altstadt. Die Strassen sind eng und der Verkehr fliesst sehr zäh. So haben wir genügend Zeit, einen ersten Eindruck der meist sehr gut restaurierten kolonialen Bauten zu gewinnen. Unser Hotel liegt direkt an der Plaza de San Francisco, der Blick vom Zimmer geht direkt auf die imposante gleichnamige Iglesia. Nach dem Einchecken machen wir noch einen kleinen Erkundungsbummel um die benachbarten Häuserblocks und geniessen den High Tea im Hotelatrium. Uns geht’s wirklich gut!

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