Ecuador Tag 18: Inseln Fernandina und Isabela

Während das Schiff von Tagus Cove auf der Insel Isabela zur Insel Fernandina fährt, wirft der Koch seine Küchenabfälle über Bord, auf den sich die uns begleitenden Vögel sofort stürzen. Später erklärt mir der Führer, dass dies kein Problem sei, weil es sich um klein gehackte organische Abfälle handle. Den Unterschied zwischen dem noch deutlich als Melonen erkennbaren „Kleingehackten“ und dem mir mitzubringen verbotenen Apfel kann er mir allerdings nicht glaubhaft erklären.

In einer Mangrovenbucht bei Punta Espinoza gehen wir auf der Insel Fernandina an Land, dem geologisch aktivsten Gebiet auf den Galapagos. Zuletzt hat hier vor 3 Jahren ein Vulkanausbruch stattgefunden. Wir sollen also aufpassen!? Dies ist Leguan-Land: reihenweise stehen diese auf den Lavafelsen und wärmen ihre Körper nach der Nacht wieder auf. Den flugunfähigen Kormoranen können wir in allen Phasen der Paarung zusehen, angefangen von der ersten Balzrunde an Land, über den Nestbau bis zur Betreuung des einzigen Jungen im Nest. Ueber flache, zerklüftete Lavafelsen gehen wir in eine etwas entferntere Ecke zu einer kleinen Bucht, wo viele Meeresschildkröten die Nacht verbracht haben. Im flachen Wasser schwimmt auch ein riesiger Rochen majestätisch vorbei. In einer Lavaspalte entdecken wir auch eine der relativ seltenen und harmlosen Schlangen, die sich leider allerdings schnell verzieht.

Ueber Mittag fahren wir weiter Richtung Norden, eine Zeitlang begleitet von 4-5 Orcas, zum Teil gleich neben dem Schiff. Das Tiefwasserschnorcheln am Punta Vicente Roca ist erneut eine eher kühle Angelegenheit, das sehen die viele Meeresschildkröten offenbar anders. Nach einer Pangafahrt entlang der steilen Küste, bei der wir die selteneren Fell-Seelöwen, Kormorane und Blaufusstölpel sehen und auch eine kleine, wenig spektakuläre Grotte besuchen, werden die Maschinen angeworfen, denn wir werden die ganze Nacht durch zurückfahren. Für die Zeremonie der Aequator-Taufe muss der Kapitän zweimal Anlauf nehmen, das erste Mal hat er zu spät gebremst. Die Amerikaner finden dies wie alles andere „amazing“, genauso wie die Ueberreichung  des Aequator-Diploms. Vermutlich sind sie vor allem froh, dass sie heute Nachmittag keinen „exhausting hike“ von mindestens 100m auf flachem Weg in Meereshöhe machen mussten.

Die Nacht verspricht zwar etwas bewegt zu werden, aber mit einem Whisky lässt es sich auf dem Oberdeck unter dem klaren Sternenhimmel schon aushalten. Geschlafen haben wir jedenfalls trotz einigem Seegang sehr gut.

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