Der Tag geht nicht in die Highlights unserer Reisen ein. Im Nachhinein sind wir froh, dass wir nicht derart früh abreisen, wie vom Führer vorgeschlagen. Auf dem Weg halten wir in einer nach dem Covid-Lockdown erst kürzlich wieder eröffneten Seiden-Werkstatt an. Auf dem Rundgang werden die einzelnen Schritte vom Pflanzen der Maulbeerbäume über die Zucht der Seidenraupen bis zum fertigen Seidengewebe sehr anschaulich dargestellt. Auch die Produkte sind toll und natürlich sind die Preise (eigentlich zu Recht) auf die Kaufkraft der Touristen ausgerichtet. Auf der Weiterfahrt entwickelt sich unser Führer zur totalen Nervensäge. So stark er in den Tempeln von Angkor war, so schwach ist er jetzt ausserhalb der Touristenhochburg. Er findet die im Programm vorgesehenen Ziele nicht oder nur in mehreren Anläufen, vor allem aber erzählt er einen Kohl nach dem anderen. So behauptet er unterem anderem, Buddha sei zwischen seiner Geburt als Prinz und dem Eingang ins Nirwana viermal wiedergeboren worden, unter anderem als Hahn.
In Battambang finden wir das Künstlerviertel nicht und die Besichtigung des Gouverneurs-Hauses ist eine ganz karge Übung. Offen ist nur die vordere Hälfte der Residenz und darin befindet sich eine schlappe Ausstellung von Musikinstrumenten und eine Fotogalerie aller kambodschanischen Ministerpräsidenten (beschriftet in der allgemein verständlichen kambodschanischen Sprache). Dafür ist dann zum Abschluss der Besuch in einem mehr als hundert Jahre alten traditionellen Haus sehr interessant, insbesondere auch das Gespräch mit einem der letzten Nachkommen des ursprünglichen Hausbesitzers über die Geschichte des Landes.