Schottland 2016: Tag 4

Der heutige Tag ist nach der gestrigen Theorie der Praxis gewidmet. Zunächst fahren wir nach Elgin, wo Gordon & McPhail (der grösste unabhängige Whisky-Abfüller) einen Verkaufsladen führt. Neben allerhand Nebensächlichkeiten wie Käse, Fleisch, Schokoladen und anderen Delikatessen finden wir hier ein bescheidene Auswahl von rund 450 verschiedenen Whisky-Sorten. Da wir nicht alle testen können, lassen wir die Auswahl durch einen Experten etwas einschränken, ergänzen das Evaluationsverfahren durch ein Nosing und Tasting und erstehen schliesslich eine Spezialabfüllung Glendullan 2004.

Die Distillerie Glen Moray macht einen ziemlich industriellen Eindruck, weshalb wir diese links liegen lassen. Nächste Station ist Keith, wo wir die Distillerie Strathisla besuchen. Deren Produktion geht hauptsächlich in die Blends von Chivas Regal. Die Degustation am Ende der interessanten Tour in der schönen Produktionsanlage konzentriert sich deshalb eher auf die Blends von Chivas, der 12-jährige Single Malt ist für uns aber trotzdem der Favorit.

Ueber enge Strassen mit tausend Kurven geht es dann mit einem kurzen Fotohalt bei der ebenso schönen wie touristischen Glenfiddich-Brennerei weiter nach Tomintoul, wo die lokale Distillerie nicht wirklich auf Anhieb zu finden ist. Hier gibt es kein Visitor Centre und keine Führungen, Besucher werden laut dem Schild am Eingang nur auf Voranmeldung empfangen. Unsere scheue Anfrage, ob wir denn hier den lange gesuchten 25-jährigen Tomintoul Single Malt kaufen könnten, öffnet dann die Türen doch noch. Der Manager persönlich lässt uns die verschiedenen Varianten probieren und erzählt dabei allerlei Interessantes über die Vermarktung seiner Produkte. Diese gehen hauptsächlich als Blends nach Asien, offensichtlich ein bedeutsames Massenbusiness. Für ihn selber sind aber nur die Single Malts das einzig Wahre. Wir teilen seine Ansicht und ergänzen unsere Sammlung – trotz einigen Schwierigkeiten mit dem Kreditkaren-Lesegerät – um eine schöne Flasche Tomintoul.

Dann machen wir uns auf die Socken Richtung Süden, wo wir nach rund zweieinhalb Stunden Fahrt durch grüne Täler, über karge Hochplateaus und entlang von klaren Seen unser schönes Hotel ca. 16 km nördlich von Oban erreichen.

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