Schottland 2016: Tag 3

Heute ist Sonntag, weshalb der Besuch von Distillerien eine Herausforderung darstellt. Die meisten sind sonntags geschlossen und die Besichtigungstouren bei den wenigen anderen sind bereits seit langem auf Tage hinaus ausgebucht. Wir besuchen deshalb rund 20 Meilen westlich von Nairn die alte Distillerie Dallas Dhu, die seit rund 30 Jahren geschlossen ist und später in ein Museum umgewandelt wurde. Der Prozess der Whisky-Produktion kann hier in aller Ruhe nachvollzogen werden, ohne dass auf einen laufenden Betrieb Rücksicht genommen werden muss. Der Prozess der Verarbeitung der zwei Rohstoffe Gerste und Wasser ist eigentlich ganz einfach und – wenn man etwas ins Detail schaut – doch wieder sehr anspruchsvoll. Die Qualität des Endprodukts hängt immer noch stark vom Geschick der verantwortlichen Mitarbeiter ab.

Auf unserer Streiftour kreuz und quer durch das Spey-Tal kommen wir an diversen noch aktiven (aber am heutigen Tag eben geschlossenen) Distillerien vorbei. Bei Cardhu und Aberlour machen wir kurze Fotostops, viele andere grüssen wir im Vorbeifahren. Die Landschaft ist traumhaft, in den Flusssenken spriessen die Blätter in saftigem Grün, auf den weiten Flächen beginnt die Gerste zu wachsen, die gelben Ginsterbüsche stehen in voller Blüte und auf den sanften Hügel ist durch den Torfabbau ein interessantes Muster aus schwarzbrauner Erde und fahlen Heidekrautfarben entstanden.

Bei einer alten Spinnerei irgendwo am Ende der Welt machen wir einen Kaffee-Halt und zuletzt statten wir noch der ursprünglich riesigen Kathedrale von Elgin einen Besuch ab, wie es sich für Kulturbeflissene gehört. In unserem Jargon handelt es sich allerdings eher um einen grossen Steinhaufen, sodass wir relativ bald wieder auf dem Rückweg nach Nairn sind. Das Wetter ist immer noch ansprechend, nur zweimal hat es heute kurz geregnet.

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert