Samstag, 23.11.24: Vientiane – Champasak

Der Morgen ist richtig gemütlich, nach dem späten Frühstück haben wir sogar noch Zeit für etwas Dolce Far Niente am Pool. Die Fahrt zum Flughafen dauert nur eine Viertelstunde, dafür braucht es beim Einchecken etwas länger. Die Dame am Schalter sprüht einen Charme aus wie ein chinesischer Kühlschrank (laotische Kühlschränke gibt es nicht) und ist enorm flexibel und kundenorientiert. Ihre Waage zeigt ein paar Kilogramm Übergewicht an, worauf sie sich richtig wichtig vorkommt. Sie legt eine Stacheldrahtmine auf und fordert uns zur Strafzahlung von umgerechnet ca. 8 Franken auf. Das strapaziert zwar unser Reisebudget auf’s Äusserste, sie lässt aber keine Zweifel offen, dass sie am längeren Hebel sitze. Nachdem diese Hürde genommen ist, steht dem Flug nach Pakse nichts mehr im Weg.

Auf dem internationalen Provinzflugplätzchen werden wir von unserem neuen Führer abgeholt. Er ist genauso nett und kompetent wie unverständlich, aber bereits im Laufe des Nachmittags gewöhnen wir uns etwas an sein Englisch. Nach einem kleinen Snack fahren wir südwärts nach Champasak. Dort besuchen wir den eindrücklichen Wat Phou, die vermutlich erste bedeutende Tempelstadt der Khmer-Könige. Ursprünglich wurden erste Bauten im 5./6. Jahrhundert durch die aus Vietnam eingewanderten Cham erstellt, im 6./7. Jahrhundert erhielt die Anlage im Kmehr-Reich dann ihre heutige Gestalt.

Erste Besuchsstation ist das Museum, wo bei unserem Eintreffen um 15:00 gerade der Rollladen herunter gelassen wird. Weil heute nur 2 anstelle der üblichen 5 Aufpasser anwesend sind, macht man den Laden einfach 3 Stunden früher dicht. Unser Guide schleust uns deshalb durch den Hintereingang hinein, was für uns als eidgenössisch diplomierte Museumsfans natürlich ein Segen ist. Später überwinden wir die erste von 3 Tempel-Ebenen per Elektro-Shuttlebus und klettern danach über 7 x 11 Steinstufen auf die oberste Ebene. Die Details der rituellen Opferungen von je einem jungen Mann und einer jungen Frau erspare ich dem geneigten Leser. Es sei nur erwähnt, dass dabei ein ausgehungertes Krokodil eine massgebliche Rolle spielte. Die ursprünglich hinduistische Tempelanlage wurde per königlichem Befehl im 14. Jahrhundert in ein buddhistisches Heiligtum gewandelt, was die spezielle Mischung der beiden Religionen in den Ruinen erklärt.

Gegen Abend erreichen wir unser schönes Hotelresort am Mekong-Ufer, auch hier lässt es sich sehr gut sein.

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