Montag, 25.11.24: Champasak – Don Khon

Unser Vorschlag, die Fähre neben unserer Unterkunft zu nehmen und so die einstündige Fahrt über Pakse zu vermeiden, ist im zweiten Anlauf auch bei unserem Führer angekommen. Das eine der beiden Boote ist zwar kaputt, aber irgendwann kommt dann das zweite vom anderen Ufer. Eine Bauernfamilie mit ihrem Einachser Marke Sany Buffalo ist mit Sack und Pack inklusive zwei Hähnen auch noch auf der Fähre. Auf dem Weg Richtung Süden biegen wir bald zu einem Dorf namens Ban Nong Bung ab. Es ist das Holzschnitzer-Zentrum der Gegend, so ungefähr das laotische Brienz, einfach mit einem gewissen Schwerpunkt auf Elefanten und Buddhas anstatt Chüeli. Danach fahren wir zurück auf die Nationalstrasse 13, die auch der Asian Highway 11 ist. Kilometerlang säumen Maniok- und Reisfelder den Weg, zwischendurch auch verschiedene Gemüsegärten. Die Maniok- und letzten Reisernten bringen die Bauern zu Ablieferstellen, sofern sie die Erzeugnisse nicht für den Eigenbedarf brauchen. Eine grosse Schlange entgeht irgendwann mit knapper Not dem Tod, unser Fahrer schafft es gerade noch, sie nicht unter die Räder zu bekommen.

Am Mittag wechseln wir in Ban Nakasang vom Auto auf ein Boot und tuckern durch eine bezaubernde Flusslandschaft auf die kleine Insel Don Khon hinüber. Nach dem Zimmerbezug im direkt am Fluss gelegenen Hotel geht es per Tuk Tuk zu zwei der vielen Wasserfälle. Der Mekong hat sich in diesem Gebiet auf einer Breite von 14km verästelt und fliesst in unzähligen kleineren und grösseren Wasserfällen über eine felsige Geländestufe von einigen Dutzend Metern. Diese Wasserfälle waren für die Franzosen Ende des 19. Jahrhundert der Grund, warum ihre Strategie scheiterte, den Mekong-Fluss für den Handel und die Schifffahrt zu erschliessen. Mit bescheidenem Erfolg setzten sie dabei technologische Lösungen wie ein Schiffshebewerk und eine Eisenbahn ein, deren verrosteten Überreste heute noch zu sehen sind. Am Südzipfel der Insel konnte man früher (die Rücken der) Mekong-Delphine beobachten, leider sind diese Tiere heute aber äusserst selten geworden und vom Aussterben bedroht.

Schliesslich geniessen wir bei einem kühlen Lao-Bier auf unserem Balkon den Sonnenuntergang über dem Mekong-Nebenarm. Das Leben könnte schlimmer sein.

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