Mittwoch, 27.11.24: Preah Vihear und Koh Ker

Alles ist anders heute Morgen. Keine Nudelsuppe (dafür super Brot) und Abfahrt 1 Stunde früher als gemäss Standard. Nur etwa 30km nördlich müssen wir das Auto wechseln. Wir klettern auf die Rückbänke eines 4WD-Pickups, weil die Strasse derart wahnsinnig steil sei, dass normale Autos da nicht hinaufkommen würden. So wild ist dann doch nicht, dafür eine Abwechslung vom gewohnten Minivan und ausserdem etwas Business für den Fahrer. Überhängend wird es jedenfalls nirgends. Auf einer Bergkuppe ca. 500m über der Ebene steht ein riesiger Khmer-Tempelkomplex, der zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert erbaut wurde. In der neueren Zeit streiten sich Thailand und Kambodscha regelmässig darum, wem denn dieser Tempel nun gehöre. Dabei zögert man dann auch nicht, zu den Waffen zu greifen. Letztmals wurde vor rund 15 Jahren ernsthaft geschossen. Wir finden es schon noch eine clevere Idee, ein 1000 Jahre altes Unesco-Weltkulturerbe als militärischen Stützpunkt zu verwenden. Der Komplex ist faszinierend, auch wenn er erheblichen Restaurierungsbedarf hat. Dies wird noch viel Zeit und Geld in Anspruch nehmen. Heute Morgen sind konkret 3 Männer am Arbeiten und 15 beobachten das Ganze fachkundig. 2 Polizisten sammeln Kräuter für den Tee und etwas weiter oben schaut ein Chef, dass seine 2 Rasenmäh-Männer gut mähen. Zuoberst gibt es einen steilen Felsabsatz, der auch schon mal dazu diente, einen missliebigen General inklusive Familie in die Tiefe stürzen zu lassen.

Nach einer Fahrt von etwa 2 Stunden erreichen Koh Ker, eine einzigartige Tempelruine mitten im Wald. Erst vor einem Jahr wurde die Anlage als Weltkulturerbe gelistet, auch hier gibt es noch sehr viel Restaurationsbedarf. Toll ist vor allem die 7 Ebenen hohe Tempelpyramide. Eigentlich fehlt hier nur noch, dass Indiana Jones um die Ecke kommt. Er kommt aber nicht und so machen wir uns auf den Weg Richtung Siem Reap. Unterwegs kaufen wir die Tickets für die morgige Besichtigung zum horrenden Preis von 37 USD pro Person. Dafür kann man hier (wohlgemerkt in einem Touristenrestaurant!) mindestens 6 x essen. Im Grossraum von Siem Reap gibt es erstmals ernst zunehmenden Verkehr, aber wir erreichen unser super schönes Hotel trotzdem in vernünftiger Frist.

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