Mittwoch, 20.11.24: Kuang Si Wasserfälle

Über eine Schotterpiste fahren wir zu einem kleinen Dorf (Khamu) namens Ban Long Lao. Dort müssen wir Eintritt für den Wanderweg zahlen und bekommen einen lokalen Führer zugeteilt. Er führt uns durch sein Dorf, wo in einem der Häuser gerade die Vorbereitungen für eine zeremonielle Anrufung der Schutzgeister läuft. Ein älterer Dorfbewohner ist ziemlich krank und der beste Weg zu seiner Heilung geht über Schutzgeister und lokale Heilkräuter. Das Spital ist keine Option, weil dies viel zu teuer wäre. Als nächstes machen wir einen Schulbesuch bei den Kleinsten. Die Lehrerin freut sich über die Schulhefte und die Kinder sagen artig danke, wahrscheinlich aber eher für die dazugehörigen Guetzli. Die mutigsten strecken mir die Hände für ein High Five entgegen und sobald die anderen sehen, dass das funktioniert, will der Spass nicht mehr aufhören. Wir gehen weiter und kommen zum nächsten Dorf (gleichen Namens), welches durch Hmong bewohnt wird. Wir plaudern (mit Hilfe des Führers) mit einer jungen Frau, die ein Baby auf ihrem Rücken trägt. Sie ist gerade 20 Jahre alt geworden und bereits Mutter einer dreijährigen Tochter.

Vorbei an einer grösseren Gummibaumplantage geht es zunächst geradeaus, später ein wenig auf und ab. Der Weg führt durch eine traumhafte Landschaft. Wir sind praktisch alleine, was allerdings leider kein Omen für die Wasserfälle ist. Nach einem relativ steilen Abstieg erreichen wir nach etwa eineinhalb Stunden die unterirdische Quelle des kleinen Flusses. Lange Zeit hört man schon das Rauschen des Wasser irgendwo im grünen Dickicht. Über eine lange, steile Treppe steigen wir zum Fuss des Wasserfalls. Heerscharen von Touristen haben die andere Richtung gewählt. Die schweissgebadeten Gesichter einiger Chinesen verheissen nichts Gutes. Ob sie den Chrampf überlebt haben, ist bei Redaktionsschluss noch unklar.

Die Wasserfälle sind derart spektakulär, dass nicht einmal die Horden von Selfie-Knipsern die Idylle stören können. Es hat zwar wirklich abartig viele Touris, aber das ganze Gebiet ist so organisiert, dass dies nicht mal so dramatisch ist. Für weitere Beschreibungen lasse ich die Bilder sprechen.

Nach einem köstlichen Mittagessen im Restaurant Carpe Diem rütteln wir auf den bescheidenen Strassen mit unserem ebenso bescheidenen Minivan zurück nach Luang Prabang, wo wir für den Rest des Nachmittags in der Hotelanlage die Seele baumeln lassen.

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