Unanständig früh müssen wir aus den Federn, aber wer Reisfelder beim Sonnenaufgang sehen will, muss halt raus, wenn es noch dunkel ist. Hoch oberhalb der Reisterrassen von Duoyishu installieren wir uns zu nachtschlafender Stunde, von deutlich weniger chinesischen Touristen umrahmt als gestern Abend. Da in der Höhe Wolken hineinfliessen, ist das Licht besser als am Vorabend. Ein paar nette Nebelfelder ziehen den Abhang hinauf, die Stimmung stimmt.
Geschichtlich datieren die Anfänge der Reisfelder rund 1000 Jahre zurück, sie stehen seit 2013 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Bewirtschaftet werden die Terrassen hauptsächlich von der Volksgruppe der Hani, der zweitgrössten ethnischen Minderheit in Yunnan. Die zweite bedeutende Minderheit hier sind die Yi, die ursprünglich aus dem südlichen Tibet hierher gezogen sind. Optisch sind Hani und Yi am besten an den Farben der traditionellen Kleider, v.a. derjenigen der Frauen, erkennbar. Während sich die Hani vorwiegend schwarz und blau kleiden, tragen die Yi sehr viel farbigere Kleider. Das sehen wir unter anderem auf dem kleinen Markt, den wir noch vor dem Frühstück besuchen.
Am späteren Vormittag unternehmen wir dann eine kleine Wanderung durch die Reisfelder, wo wir aus der Nähe das ausgeklügelte Bewässerungssystem anschauen können. Im Wesentlichen wird das reichlich vorhandene Wasser in die obersten Felder geleitet, von wo aus es dann bei kleinen Öffnungen in den Dämmen sukzessive weiter nach unten fliesst. Hier wird vorwiegend heller roter Reis angebaut, die Ernte hat bereits im Laufe des Oktobers stattgefunden. Nun werden die Terrassen mehr und mehr geflutet, dieser Vorgang ist erst ca. Mitte Dezember abgeschlossen. Später werden die Felder mit Wasserbüffeln gepflügt, bevor dann ca. im Mai der neue Reis gepflanzt wird.
One thought on “Mittwoch, 13.11.24: Die Reisterrassen der Hani”
Lieber Walti
Liebe Yvonne
Interessant!!!
Faszinierend!!!
Danke für den spannenden Bericht.
und «schöne Ferien» und «gute Reise»
Flury