Greina

Greina 1Greina 1 Profil

Unsere Zweitagestour beginnen wir mit einer Fahrt im praktisch leeren Postauto von Ilanz durch das ganze Lugnez bis nach Vrin. Eigentlich gäbe es von hier bis nach Puzzatsch auch einen so genannten Bus Alpin, aber der hat trotz Ferienzeit bereits Winterpause. So wackeln wir frohgemut los, schliesslich sind wir zum Wandern hierher gekommen, nicht zum Autofahren. Wir passieren mit Cons, Sogn Giusep und Puzzatsch drei wunderschöne kleine Orte mit pittoresken Kirchlein und von der Sonne verwitterten alten Holzhäusern. Zweitwohnungen scheinen hier im hintersten Teil des Lugnez noch nicht das dominierende Thema zu sein. Auf den Weiden wiehern die Kühe und muhen die Esel, alle darauf bedacht, den zahlreichen Nachwuchs vor den Wanderern zu beschützen.

Der Weg hinauf zum Pass Diesrut ist steil und mehr und mehr steigen wir in die Wolken hinein. Das Wandern ist trotzdem angenehm, weil die Temperaturen schön kühl sind. Auf der bereits verlassenen Alp Diesrut machen wir eine kleine Sandwich-Pause, aufmerksam beäugt von einer zurückgelassenen Ratte. Danach nehmen wir die restlichen 500 Höhenmeter in Angriff und werden kurz nach der Passhöhe von Sonnenschein und einer grandiosen Aussicht auf die Greina-Hochebene belohnt. Die Terri-Hütte scheint ganz nahe zu sein, bis wir sie aber erreichen, geht es mit einigem Gekraxel noch zweimal rauf und runter.

Greina 2Greina 2 Profil

Nach etwas Weiss- und Rotwein schläft es sich ganz gut und am nächsten Morgen erwartet uns ein klarer Himmel mit einem zügigem Wind aus Süden. Um 0830 Uhr wackeln wir los und nehmen den Austieg zur Greina-Ebene unter die Füsse. Die Kargheit der grossen Fläche ist beeindruckend, ausserdem sind wir praktisch mutterseelenallein. Mit der Zeit zieht Bewölkung von Süden über die Bergkämme und bei der Überquerung des Passo della Greina ist die Szenerie leicht gespenstisch. Der Abstieg nach Olivone ist zeitweise steil und steinig. Eindrücklich sind insbesondere die grossen Ansammlungen von pechschwarzem Schiefer. Im unteren Teil des Blenio-Tals passieren wir durch eine schöne Flusslandschaft mit typischer Tessiner Waldvegetation. Nach einem letzten Abstieg kurz nach Campo kommen wir nach rund 6 Stunden Marschzeit nach Olivone, mit leicht strapazierten Knien und Beinmuskeln.

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