Donnerstag, 27.10.2022: Punakha-Dzong

Der Punakha-Dzong ist bis heute eine der wichtigsten Tempelburgen in Bhutan. Er war bis Mitte der 50er-Jahre der Regierungssitz, hier wurden alle 5 Könige Bhutans gekrönt und noch heute wechseln die obersten Mönche des Landes im Lauf des Monats Dezember von Thimphu hierher. Dieser Wechsel signalisiert den offiziellen Beginn des Winters. Soweit sind wir noch lange nicht, es ist auch heute warm und feucht. Über eine imposante Brücke überqueren wir den Mo Chhu (Mutter-Fluss) und steigen über eine steile Treppe in den Dzong hinauf. An zwei Pforten wird unser Visum kontrolliert, bis man uns Einlass gewährt. Man stelle sich vor, dass man für den Besuch des Klosters St. Gallen ein Visum bräuchte! Der Dzong ist tatsächlich einer der schönsten, die wir bislang gesehen haben. Er verfügt als einziger über drei Innenhöfe: einen im administrativen Bereich, einen für die Mönche und einen für das gewöhnliche Volk. Auf einen Mönch sehen wir etwa 20 Polizisten, wen diese wovor beschützen, ist nicht wirklich klar.

Nach einem Abstecher zur längsten Hängebrücke Bhutans fahren wir zum Ausgangspunkt eines schönen Spaziergangs durch Reisfelder und einen steilen, bewaldeten Hügel hinauf. Oben steht an bester Aussichtslage ein schöner Tempel. Von dessen Terrasse aus hätte man einen guten Blick über das ganze Tal. Wir begnügen uns mit der Basis-Variante. Wir kommen nämlich genau um 12 Uhr oben an, dann geht der Lama (der Obermönch, nicht etwa ein südamerikanischer Kameloide) zu Tisch. Und wenn es um’s Futtern geht, kann man keine Ausnahme machen, das Leben besteht sonst schon aus genügend Leiden. Wenn man die Bäuche vieler Mönche anschaut, sind solch ausführliche Esspausen offenbar weit verbreitet. Unsere Führerin ist ziemlich frustriert, vermutlich findet sie auch, die Mönche seien zu dick. Wir lassen die Premium-Aussicht sein und gehen gemütlich wieder den Berg hinunter. Mittagessen und Nachmittag geniessen wir bei angenehmen Temperaturen am Hotel-Pool.

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