Donnerstag, 20.10.2022: Von Trashigang nach Mongar

Der heutige Reiseabschnitt ist relativ kurz, sodass wir nicht allzu früh abfahren müssen. Bei der Überquerung der Brücke von Chazam (übersetzt: Eisenbrücke J) werden unsere Reisepermits und auch die unserer beiden Begleiter überprüft. Big brother is watching you! Aber so würde das hier niemand offiziell sagen, zu gross ist der Respekt vor der königlichen Regierung. Entlang des Flusses Dangme Chu kommen wir auf einer guten, asphaltierten Strasse recht zügig voran. Zügig bedeutet hier eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 30km/h. Diese und weitere vernünftig ausgebaute Strassen wurden gemäss unserem Guide von der indischen Armee erstellt. Der Staat Bhutan hat sich an den Kosten wohl etwas beteiligt, im Wesentlichen dienen diese Strassen aber den militärstrategischen Interessen der Inder, welche rasche Bewegungsmöglichkeiten Richtung Tibetische/Chinesische Grenze als wesentlich erachten.

Nach unzähligen Kehren erreichen wir den Kori La-Pass auf knapp 2400 Metern, wo wir eine Teepause einlegen und im kleinen Tempel 4 Butterlampen anzünden, damit das Wetter weiterhin gut bleibt. Dann geht es wieder über unzählige Kurven nach unten, bis wir am frühen Nachmittag im Distrikthauptort Mongar eintreffen. Wir werden hervorragend verköstigt und machen danach einen Besuch im malerischen Dzong und unternehmen einen Bummel im mit 1000 Einwohnern grössten Ort weit und breit. Gegen Abend herrscht dann eine ziemliche Aufregung in unserem Hotel, denn der König kommt zu einem Meeting mit den lokalen Polit-Grössen. Was man mit uns machen soll, weiss niemand so richtig. Die Optionen variieren von Ehrengästen bis zu „im Zimmer versteckt halten“. Wir können grundsätzlich mit allem leben, der Chef des Security Service entscheidet letztlich, dass es für uns keinen besseren und schöneren Ort als unser Zimmer gebe. Später kommt er dann mal vorbei, entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten und erlaubt uns, ins Restaurant zu gehen. Da die Minibar wie überall leer ist, entscheiden wir uns für diese Variante und geniessen den Abend auch ohne Audienz beim König.

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