Mit einem Langboot tuckern wir durch die Wasserwege der 4000 Inseln zurück zum Pier von Ban Nakasang. Unser Fahrer erwartet uns bereits und fährt mit uns südwärts Richtung Grenze. Nach einem (natürlich von den Chinesen hingestellten) Golfresort biegen wir zu den eigentlich grössten Wasserfällen am Mekong ab. Diese sind aber im Vergleich zu den beiden vom Vortag wesentlich weniger spektakulär, weil hier ein Grossteil des Mekong-Wassers für ein Flusskraftwerk abgezweigt wird. So sieht man dann halt in der Trockenzeit wesentlich mehr Fels als Wasser.
Bis zur kambodschanischen Grenze sind es jetzt nur noch etwa 15 Minuten. Wir passieren kurz und schmerzlos die laotische Ausreisekontrolle, verabschieden uns von unserer Crew und schieben dann unsere Koffer ca. 500m über rumpligen Asphalt auf die kambodschanische Seite. Dort braucht es zwar für die Einreise 4 Schalter, aber das ganze Prozedere dauert auch nicht ewig, da es nur ganz wenige andere Reisende hat. Unsere neuen Begleiter erwarten uns schon und schon sind wir wieder unterwegs. Auf einer Schotterpiste geht es nach Stung Treng südlich der Grenze. Die Stadt liegt an der Einmündung des Tonle San in den Mekong, es ist eine ziemlich nüchterne Ansammlung von neueren Häusern. Hier würden wir eigentlich einen kleinen Lunch essen, das erweist sich dann aber als Fata Morgana. Während andernorts das Essen schon fast vor dem Absitzen auf dem Tisch stand, dauert es hier ewig. Unser Führer fährt – warum auch immer – mit dem Fahrer zu einer anderen Beiz und als sie wieder zurück kommen, sitzen wir immer noch an einem leeren Tisch. Da es gemäss Beizerin nochmals 15 Minuten dauern würde, brechen wir die Übung ab und machen uns wieder auf den Weg. Gegen den Hunger gibt es köstliche Bananen und so überleben wir einigermassen unbeschadet bis zum Abend.
Die Landschaft entlang der recht guten Strasse ist relativ eintönig. Zunächst kommen wir kilometerlang an Cashewnuss-Plantagen vorbei, später an Mangobäumen. Reis wir hier nicht so viel angebaut, denn insgesamt ist die Gegend ziemlich trocken. Für die Wasserversorgung sammeln die Bauern das Regenwasser, teilweise pumpen sie auch Grundwasser aus 5-20 Metern Tiefe herauf. Viel zu sehen gibt es nicht, wir kommen gut voran und so treffen wir gegen halb fünf in unserem Hotel in Sra Aem ein. Es ist zwar nicht so Boutique wie sein Name, aber gemessen an der Lage abseits der touristischen Heeresstrassen absolut o.k.