9.11.2014: Shan, Akha, Eng und Lahu

Am frühen Morgen stechen wir in das Getümmel des lokalen Marktes und decken uns mit allerlei Nützlichem für den Tag ein: Ballone für die Kinder, Seifen für die Frauen und Proviant für unsere beiden Führer. Wir sind – mindestens morgens um 8 Uhr – die einzigen Touristen und haben den Eindruck, dass wir überall herzlich willkommen sind. Wir testen allerlei Unbekanntes (ausser den Engerlingen und Käfern, welche zu Bier ganz schmackhaft sein sollen; nur trinken wir um diese Zeit in der Regel noch kein Bier). Eine Marktfrau würde uns gerne einen Akha-Kopfschmuck verkaufen, dummerweise sind die Köpfe unserer Ladies zu gross für ihr Angebot.

Auf rumpliger Strasse fahren wir dann eine knappe Stunde Richtung Norden, wo wir einen Abstecher in ein Shan-Dorf machen. Dort wird auf überzeugend einfReisschnaps hergestellt, der danach zum grössten Teil nach Thailand gebracht wird, wo man daraus Mekong-Whisky herstellt. Natürlich können wir Gebräu probieren und sind überrascht, dass dieses wirklich gut schmeckt. Als wir uns erkundigen, ob wir denn hier auch Schnaps kaufen können, sucht man vergeblich eine Flasche, bis wir eine Mineralwasserflasche seines Inhalts befreien. Preis für einen ad hoc abgefüllten halben Liter Reisschnaps: 1 CHF. Anschliessend wohnen wir noch einem Trainingskampf zweier Kampfhähne bei. Nach langer Vorbereitung dauert der eigentliche Kampf nur eine knappe Minute. Als Nichteingeweihte hat man Mühe, dem Ganzen zu folgen.

Danach holpern wir weiter nach Norden und steigen nach dem Besuch eines Akha-Dorfes etwa 45 Minuten den Berg hoch. Unterwegs beobachten wir ein kleine, grüne Baumschlange beim beschwerlichen Verspeisen einer verhältnismässig dicken Eidechse. Wir kommen dann ziemlich schweissgetränkt zu einem Eng-Dorf, wo unser Besuch natürlich eine willkommene Abwechslung im abgeschiedenen Alltag ist. Wir machen auf der Veranda eines Hauses eine Pause und kaufen den einheimischen Frauen ein paar ihrer Handarbeiten ab. Die Kinder freuen sich an den Ballonen und als wir unseren Dorfrundgang fortsetzen, hat sich die frohe Kunde natürlich längst verbreitet, dass ein paar komische Ausländer Ballone verteilen. Wieder bei unserem Ausgangspunkt angekommen, essen wir vor dem Dorfladen unseren Pick-Nick.

Dann geht es zurück Richtung Keng Tung. Unterwegs gibt es noch einen weiteren Halt bei einem Lahu-Dorf etwas abseits der Heeresroute. Dort ist gerade die Reisernte in vollem Gang (sofern die chinesische Dreschmaschine funktioniert). Nach einer erfolgreich überstandenen Polizeikontrolle kommen wir schliesslich ziemlich müde hzurück in die Stadt. Ein total faszinierender Tag geht zu Ende.

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