Heute ist ein eher fauler Tag. Wir besuchen den Tenorio Nationalpark, dessen Eingang gleich neben unserer Lodge liegt. Zunächst geht es auf einer betonierten Wanderautobahn ein paar hundert Meter in den Wald hinein, bevor uns dann bescheidenere Pfade in den Primär-Regenwald hinein und hinauf führen. Wir sind glücklicherweise früh aufgebrochen, sodass wir die Natur noch ungestört geniessen können. Auf einem Baum über uns beobachtet uns ein junger Falke und später erspähen wir auch noch einen Ameisenbären, der von Ast zu Ast turnt. Über Stock und Stein geht es rauf und runter, über ein paar kleine Hängebrücken und nach einer Weile kommen wir zum Ursprung des Rio Celeste, dem himmelfarbenen Fluss. Hier lässt sich gut beobachten, wie seine spektakuläre Türkisfarbe entsteht. Die beiden Quellbäche, der Rio Acido und der Rio Buenavista, fliessen hier zusammen und es entsteht eine chemische Reaktion, die das Wasser blau färbt. Grund dafür sind die unterschiedlichen ph-Werte der Flüsse: Während der Rio Acido einen ph-Wert von 4 hat, gegen 25 Grad warm ist und Schwefel mit sich führt, hat der Rio Buenavista einen ph-Wert von 6,5, ist einiges kälter als 20 Grad und führt Kalziumkarbonat mit sich.
Etwas weiter vorn steigen aus dem Wasser Schwefelblasen, der nahe Vulkan lässt grüssen. Der Gestank nach faulen Eiern reduziert die Aufenthaltszeit erheblich! Am Ende unserer Jungel-Tour steigen wir noch weit hinab zu einem malerischen Wasserfall. Auch hier fasziniert uns die Türkis-Farbe des Flusses, in dem ab dieser Stelle auch Fische leben. Danach besuchen wir noch das kleine Restaurant der Mutter unseres Führers Alexander. Wir essen Cosado, das Nationalgericht von Costa Rica (Reis, Bohnen, Kochbananen, Salat und Fisch, Huhn, Schwein oder Rind). Mit derart gefüllten Bäuchen brauchen dann am Nachmittag eine Siesta. Am Pool unserer Lodge gelingt dies vorzüglich.