31.10.2017: El Condor pasa

Es gibt heute wieder eine ziemlich frühe Tagwache, die Kondore im Colca-Canyon nehmen keine Rücksicht auf müde Touris. Kurz vor der Abfahrt entdecken wir auch noch einen der berühmten peruanischen Riesenkolibri, der zu früher Stunde von Blüte zu Blüte schwirrt. Von unserem Hotel dauert die Fahrt nur etwa 45‘, ein paar Fotostops inklusive. Beim Cruz del Condor herrscht schon ein ziemliches Touristengedränge, dass wir dort nicht allein sein werden, wussten wir natürlich schon längst. Noch tut sich gar nichts, die Thermik hat noch nicht richtig eingesetzt. Um 08:15 sehen wir recht weit unten ein erstes Jungtier und bald danach kommt der grosse Vorbeiflug eines erwachsenen Weibchens. Es segelt majestätisch im Aufwind, wir können während längster Zeit keinen einzigen Flügelschlag erkennen. Ein wahrlich beeindruckendes Schauspiel. Wir üben uns noch eine knappe Stunde in Geduld, aber heute gibt‘s keine weiteren Aus-Flüge mehr. Gut, dass der Mensch noch keine Kondor-Flüge auf Knopfdruck (und gegen Trinkgeld) bestellen kann.

Wir fahren danach langsam zurück Richtung Chivay und besuchen unterwegs das kleine Dorf Maca. Eigentlich nicht ein besonders spektakulärer Ort, die weissgetünchte Kirche mit der schönen vergoldeten Holzkunst im Innern ist aber immerhin einen Abstecher wert. Vor der Kirche gibt es die üblichen Touristenstände, wo den gehetzten Gringos  allerhand Ramsch angedreht wird. Ein willkommener Zusatzverdienst für ein paar Familien.

Nach dem Mittagessen geht es zurück nach Arequipa. In 45 Minuten erklimmen wir die 1300m Höhenmeter bis zum Patapampa-Pass. Da die Luft zur frühen Nachmittagszeit wieder zu wenig klar ist, sehen wir zwar den beeindruckenden Kranz von Vulkanen und anderen imposanten Bergen rundum, für Fotos gibt die Aussicht aber nicht so viel her. Auf der auf rund 3800m hoch gelegenen weiten, kargen Pampa Cañahuas kommen wir wieder an unzähligen Lama- und Alpakaherden (häufig auch gemischt) vorbei. Sie sind vor allem in den feuchteren, hochmoorartigen Bereichen zu finden. Die Vicuñas  sind weniger zahlreich, sind in Gruppen bis 15 Tieren anzutreffen und vermischen sich nicht mit ihren Nutztierkollegen.

Mitte des Nachmittags kommen wir nach genau 3 Stunden Fahrt in die Außenbezirke von Arequipa, ab hier verläuft der Verkehr wie gestern morgen sehr zäh.

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