Erste Station am Morgen ist der Markt von Hpa-An, wo es neben allem anderem insbesondere tonnenweise Blumenkohl zu kaufen gibt. Auch Rosenkohl gibt es grundsätzlich in Myanmar, dieser wird aber vorwiegend den Schweinen verfüttert, was der Schreibende grundsätzlich sehr vernünftig findet. Wir fahren dann nochmals eine halbe Stunde zurück Richtung Südosten an unserem Hotel vorbei zum Fuss des Bergs Zwe Ka Bin. Dort befindet sich im Lumbini-Garten eine einzigartige Ansammlung von rund 1000 sitzenden Buddhas. Für das Sponsoring eines solchen muss man etwa 300 USD aufwerfen, dafür werden Name und Adresse auf einer Tafel unter der Statue aufgeführt. Das andere Bemerkenswerte an diesem Ort ist die Tatsache, dass hier die zweite Kabinenbahn in Myanmar geplant ist. Das ist gut für Doppelmayer/Garaventa, ob dies auch für die spirituelle Ruhe auf dem heiligen Berg gilt, ist eine andere Frage. Die nahe gelegene Kyaut Ka Latt Pagode erinnert stark an die Phang Nga Insel aus dem James Bond Film: mitten in einem runden See thront sie hoch oben auf einem schmalen, steilen Felsen.
Dann machen wir uns auf die Socken Richtung Norden und kommen kurz nach 15 Uhr in Kinpun an, wo wir wie alle anderen Besuchern auf einen der bereitstehenden Trucks umsteigen. Auf sehr engem Raum werden 42 Leute in 7 Reihen hineingepfercht, da kommt man sich näher. Nach einer Gewichtskontrolle durch die Polizei geht es los auf die Achterbahn. Wenn wir nicht für einen Geldsammelstop oder für das Warten auf die bergabwärts fahrenden Lastwagen halten, geht es in einem halsbrecherischen Tempo ins Tal hinein, rauf und runter und um unzählige Kurven herum. Langsamer werden wir nur, wenn der Motor einfach nicht mehr hergibt. Letztlich kommen wir unbeschadet auf dem Berg oben an. Nur unsere burmesische Nachbarin hat sich das Mittagessen nochmals durch den Kopf gehen lassen, dank ihres Plastiksack ohne weitere Auswirkungen auf die übrigen Insassen.
Hier oben herrscht ein gewaltiger Rummel, gleichzeitig zeigen die meisten Besuchern aber auch eine grosse Ernsthaftigkeit, je näher sie zum Goldenen Felsen kommen. Atemberaubend steht er auf einem Felsvorsprung und es ist tatsächlich verblüffend, dass er sich seit Jahrhunderten in dieser Position hält. Das Licht der untergehenden Sonne taucht die ganze Szenerie in ein romantisches Licht. Viele der einheimischen Pilger werden die Nacht auf der Plattform in der Nähe des Goldenen Felsens auf gemieteten Matten und Decken verbringen, wir ziehen uns in unser warmes Hotel ganz in der Nähe oben auf dem Berg zurück.