28.5.18: Gyantse – Shigatse

Heute geht es mal etwa gemütlicher zu und her, es warten nur rund 90km Distanz auf uns. Zunächst besichtigen wir den Kumbum Chörten, das einzige Bauwerk dieser Art im Tibet, das noch vollständig erhalten ist. Es handelt sich um ein begehbares dreidimensionales Mandala. Der Aussenbereich besteht aus 7 terrassenförmigen Stufen, der Innenbereich besteht aus zahnlosen kleinen Kapellen. Die Aussicht von den Terrassen ist hervorragend, aus irgendwelchen Gründen ist aber fotografieren streng verboten, resp. eine Fotoerlaubnis ist horrend teuer. Den Ausblick über die Stadt muss über hohe Treppenstufen erkauft werden, ein buchstäblich atemberaubende Sache. Pilger hat es wie Sand am Meer, die ihre Kora rund um den Chörten absolvieren. In dieser Woche findet nämlich ein Klosterfest statt, leider wird aber das grosse Thanka erst morgen ausgerollt.

Die Fahrt nach Shigatse ist relativ langweilig, alles ist flach. Wir durchqueren den „Gemüsegarten des Tibet“, in dieser Gegend wird mehr oder weniger der ganze Gemüsebedarf des Tibet produziert. In Shigatse besuchen wir nach dem Mittagessen das Kloster Tashilhunpo, das heute mit rund 800 Mönchen das grösste aktive Kloster des Tibet ist. Es ist auch der eigentliche Sitz des Panchen Lama, der allerdings mehrheitlich in Beijing lebt. Die Thematik Dalai Lama und Panchen Lama ist relativ kompliziert, sie hat bereits in der Vergangenheit zu politischen Unstimmigkeiten geführt. Dies ist leider auch heute noch so. Im Kloster ist die Zahl der Pilger noch grösser als in Gyantse. In Heerscharen und zum Teil in einem Höllentempo umrunden sie die verschiedenen Hallen und Tempel. Die grosse Umrundung findet auf dem Lingkor statt, der aussen rund um die Klostermauer führt und der zum Teil hoch über der Anlage verläuft.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert