22.1.19: Südwärts nach Kandy

Zu christlicher Zeit verlassen wir unser schönes Hotel in Habarana und fahren über Dambulla auf der A9 Richtung Süden. Wir stehen ein erstes Mal in Dambulla im Stau, kurz danach auch im Wochenmarkt von Naula. Ungefähr auf der Hälfte unserer Strecke nach Kandy machen wir einen kleinen Abstecher zum verträumten Tempel Nalanda Gedige. Unbehelligt von den Touristenscharen liegt er am Rand eines kleinen Sees mitten im Wald. Der Tempel ist buddhistisch, ist aber im Baustil eines Hindutempels erstellt. Wegen seiner Ruhe und Abgeschiedenheit gefällt uns der Ort ausserordentlich gut.

In Matale besuchen wir einen der unzähligen Gewürzgärten, wo wir ebenso fachkundig wie geschäftstüchtig in die Grundzüge ayurvedischer Gewürze und Heilpflanzen einführt werden. Ein paar Kilometer weiter machen wir einen Halt beim farbenfrohen Hindutempel Sri Muthuhari Ammann, der am frühen Nachmittag allerdings nur von aussen besichtigt werden kann. Kurz danach erhalten wir einen Kurzeinblick in die Herstellung von Batik-Geweben, gefolgt von einer längeren Verkaufsveranstaltung. Nicht uninteressant, aber auch nicht besonders atemberaubend.

Bei wieder zunehmender Verkehrsdichte quälen wir uns nach Kandy hinein und ergattern irgendwie sogar einen Parkplatz für unseren Minibus. Wir besuchen die Hauptsehenswürdigkeit des Ortes, den berühmten Zahntempel Sri Dalada Maligawa. Der Legende nach wurde ein Zahn Buddhas nach dessen Verbrennung aus der Asche gerettet. Dieser kam auf verschlungenen Wegen schliesslich nach Sri Lanka, wo ihm Anfang des 17. Jahrhundert dieser Tempel erstellt wurden. Auch wegen diverser Machtspiele während der Kolonialzeit erlangten der Zahn und sein Tempel eine grosse symbolische Bedeutung, er ist heute das wohl wichtigste Pilgerziel der sri lankischer Buddhisten.

Zum Abschluss des Tages lassen wir noch ein kulturelles Tanzprogramm über uns ergehen. Im reizlosen Saal des lokalen Roten Kreuzes (?!) werden wir ununterbrochen durch Trommelklänge beschallt, derweil ein paar weibliche und männliche Tänzer eher lustlos auf der Bühne herumhüpfen. Natürlich darf auch der Tanz mit den Kerzlein nicht fehlen! Gegen Ende der Show laufen noch zwei hartgesottene Burschen über glühende Kohle und dann ist das einstündige Programm nach 45 Minuten zu Ende, was immerhin einem Produktivitätsgewinn von 25% entspricht. Nach einer zunächst zähflüssigen und schliesslich kurvenreichen, steilen Fahrt gelangen wir zu unserem Hotel auf einem Hügel etwas ausserhalb der Stadt, wo wir es uns in den nächsten drei Tagen gut gehen lassen werden.

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