21.1.19: Polonnaruwa

Heute machen wir einen Ausflug in die zweite Hauptstadt von Sri Lanka, Polonnaruwa. Die etwas mehr als einstündige Fahrt führt uns vorbei am Minneriya Nationalpark, der zurzeit grösstenteils unter Wasser steht, und diversen Militärstützpunkten, die vor allem zur Zeit des Bürgerkrieges grosse Bedeutung hatten. Das hier anwesende Militär hat gleich neben der Hauptstrasse eine grosse Buddha-Statue errichtet, um die Bevölkerung zu einer guten Lebensführung zu ermahnen.

In Polonnaruwa kaufen wir im archeologischen Museum unser Ticket und verschaffen uns einen Überblick über die verschiedenen noch erhaltenen Bauten aus dem 11. / 12. Jahrhundert. Gleich neben dem Museum befindet sich das riesige Wasserreservoir Parakrama Samudra, das auf Befehl von König Parakramahabu I. von der lokalen Bevölkerung mithilfe von Elefanten und Ochsen ausgehoben wurde. Parakramahabus Thronfolger Nissanka Malla stürzte später das Königreich nahezu in den Bankrott, als er die ausufernde Bautätigkeit seines Vorgängers noch übertreffen wollte. Wir besichtigen die vielen noch übrig gebliebenen Steinhaufen, welche einst die Mauern des Königspalasts sowie von zahlreichen Tempeln trugen. Um dies zu erkennen, braucht es teilweise etwas viel Fantasie, die noch besser erhaltenen Tempel und Pagoden, die aus dem Dschungel hervorragen, sind aber sehr beeindruckend. Zwischendurch sorgt ein Affe für gute Unterhaltung der Touristen: Er klaut einer unaufmerksamen Französin die Fotokamera und versteckt sich dann in einem Baum. Nachdem er die Kamera fast zerlegt hatte (vermutlich, um in ein paar Jahren selbst eine zu entwickeln und damit die Touristen zu fotografieren) lässt er diese widerwillig in die Hände eines herbeigerufenen, mit Steinschleuder bewaffneten Souvenirverkäufers fallen. Vor unserer Weiterreise gönnen wir uns im Schatten der Bäume eine frische Kokosnuss und schauen den Affen zu, wie sie versuchen, auch einen Bissen zu erhaschen. 

Zurück in Habarana fahren wir mit einem Ochsenkarren durch ein kleines Dorf und die angrenzenden Reisfelder und kommen in den Genuss von frisch gebackenem Roti und Kokosnuss-Sambal. Immer wieder kommen wir dabei an Baumhäusern vorbei, aus welchen die Dorfbewohner ihre Reisfeldern vor Elefanten bewachen. Die Bauern der Region werden immer häufiger von den hier lebenden Elefanten bedroht, welche ihre Felder zerstören und teilweise auch Menschen angreifen. Auf der anderen Seite haben die Elefanten in den kleinen, ihnen zur Verfügung stehenden Schutzzonen vermutlich zu wenig Futter, um ihren Appetit von 200kg pro Tag zu stillen. Dies führt zu problematischen Konflikten zwischen Menschen und Elefanten. Beide versuchen letztlich nur, ihr Überleben zu sichern. Zum Abschluss unserer Village-Tour werden wir in einem Ruderboot durch blühende Wasserhyazinthen-Felder geführt und dann in einem Three-Wheeler zum Ausgangspunkt zurück gebracht. 

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