18.1.2020: Kohima-Imphal

Am frühen Morgen fahren wir auf der AH 1 weiter Richtung Süden. Die Strasse ist zwar etwas besser, aber ein Highway ist es immer noch nicht. Durch die schöne Hügellandschaft geht es stetig leicht bergab. Im Dorf Mao (dass nichts mit dem gleichnamigen Chinesen zu tun haben soll), müssen wir einen weiteren Check-Point bewältigen. Wie wenn wir seit Tagen erwartet worden wären, werden wir bereits auf der Strasse mitten im Menschengewühl von einem Polizeibeamten in Zivil begrüsst. Er führt uns an einer grösseren Warteschlange vorbei in den oberen Stock. Dort bekommen wir eine ultrafreundliche Sonderbehandlung. Der Polizist füllt die Formulare von Hand selber aus und stempelt dann unsere Pässe. Schliesslich verabschiedet er uns mit einem herzlichen Händedruck, verbunden mit dem Wunsch, dass wir ihn doch bald wieder besuchen sollen. Die Inder in der Schlange stehen immer noch und da es sich um eine ganze Busladung handelt, dauert die Übung für sie wohl gegen 2 Stunden. Seit der Einführung des höchst umstrittenen Citizenship Amendment Acts der Regierung Modi müssen nämlich Inder für das Passieren der Grenze Manipur-Nagaland wieder ein so genanntes Inner Line Permit haben, sonst gibt es Ärger.

Nach etwa viereinhalb Stunden kommen wir in Imphal an. Hier wurde offenbar das Polospiel erfunden und aktuell findet gerade ein internationales Frauen-Poloturnier statt. Aus diesem Grund sehen wir seit Menschengedenken wieder einmal Nicht-Inder. Beim Spiel selber schauen wir kurz durch das Gitter beim Spielfeld, das Gebotene ist jedoch nicht dazu geeignet, uns aus der emotionalen Reserve zu locken.

Umso mehr freuen wir uns am Ima-Markt, wo es nun wirklich alles zu kaufen gibt, was das Herz begehrt. Speziell ist, dass hier ausschliesslich Frauen die Waren verkaufen. Männer sind hier nur auf der Käuferseite zu finden, nur bei den Fischständen braucht es das starke Geschlecht für die gröberen Arbeiten. Hinter den Marktständen wird aus irgendeinem Anlass ein bollywood-mässiges Konzert geboten, das Gross und Klein völlig in seinen Bann zieht.

Wir schauen uns auch das Fort an, wo früher der König und später (bis zur Invasion durch die Japaner) ein englischer General gewohnt haben. Zum Abschluss des Tages wohnen wir im Govindajee-Tempel im spätnachmittäglichen Licht einer Hindu-Zermonie bei und werden dabei auch gesegnet und mit einem Feuerstäbchen beschenkt.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert