Ein verhältnismässig kühler Morgen mit stahlblauem Himmel lädt zu einer weiteren Trekking-Tour ein. Im Nordwesten der ehemaligen britischen «hill station» ziehen wir auf einem Feldweg ins hügelige Land, vorbei an Mango- und Avocado-Bäumen, an Ingwer-, Ananas-, Reis- und Kohlfeldern und vielen weiteren Gemüse- und Früchteplantagen. Ueberall treffen wir auf freundliche, fröhliche Menschen, die trotz harter Arbeit noch Zeit für ein Lächeln haben. Ingwerwurzeln werden ausgegraben und weiter oben werden Teeblätter gepflückt. Auch die Orangenernte ist in vollem Gang. In den höheren Lagen ist der Kaffee noch grün, weiter unten sind die Früchte bereits rot.
Nach gut zwei Stunden treffen wir auf das Dorf Pein Nei Pin in dem der obligate Schulbesuch nicht fehlen darf. Man stelle sich in der Schweiz einen Lehrer vor, in dessen Unterricht plötzlich ein paar Touristen auftauchen! Am andern Dorfende werden wir auf eine Runde Tee eingeladen, dass dies nicht ganz ohne kommerzielle Absichten ist, stört nicht weiter. Wir erfahren wieder einiges Interessantes über das Leben der Dorfbewohner, die zum Bergvolk der Palaung gehören. Allerdings ist die Kommunikation nicht so einfach, unsere 70-jährige Gastgeberin spricht nur wenig Burmesisch (allerdings mehr als wir) und so sind die Übersetzungskünste unseres Führers ziemlich gefordert.
Nach rund 5 Stunden sind wir wieder zurück in Kalaw, wo wir nach dem Mittagessen noch ein Kloster, eine Höhle mit fast 3000 Buddhastatuen und den von den Briten erstellten Bahnhof besuchen. Hier muss Mani Matter die Inspiration für sein Bahnhoflied geholt haben. Es warten nachmittags um halb Vier nämlich bereits einige Leute auf den 7-Uhr-Abendzug. Den Rest des Nachmittags lassen wir im Garten unseres schönen kleinen Hotels ausplempern.