11.1.2020: Tezpur

Etwa zur üblichen Zeit verlassen wir unsere Sandbank und bewegen uns weiter flussaufwärts Richtung Osten. Gemütlich geht es vorwärts und wir faulenzen in den Tag hinein. Die Temperaturen sind nochmals etwas höher als gestern, sodass es auf dem Sonnendeck trotz Fahrtwind richtig angenehm ist.

Nach dem Mittagessen legen wir in Texpur an, einer mittelgrossen Stadt am Nordufer des Brahmaputra. Wir chartern ein Thom Thom (die elektrische Version der Auto-Rikschas/Tuk Tuks) und machen uns auf zu einer kleinen Stadtrundfahrt. Ein naher Hügel ist dem Andenken an eine legendäre Schlacht zwischen den Göttern Vishnu und Krishna gewidmet, bei der soviel Blut geflossen sein soll, dass die Stadt den Namen „Stadt des Blutes“ erhalten hat. Unser Führer erläutert uns die Geschichte von feuriger Liebe, Eifersucht, Intrigen und epischer Schlacht in blumigen Details und man hört die Prinzen und Prinzessinnen förmlich schmachten und die Schwerter klirren. Dann statten wir der Ruine eines Palasts, der in vorgenanntem Epos ebenfalls eine Rolle gespielt hat, einen Besuch ab. Viel mehr als eine Ansammlung von schönen Steinmetzarbeiten sieht man leider nicht. Auch beim dritten Ort, einer Tempelruine, ist nicht viel zu sehen. Umso interessanter, farbiger und lärmiger ist dafür die Fahrt durch die Stadt, vorbei an Hunderten von Ständen und Geschäften, an einer stillgelegten Bahnlinie mit einem maroden Bahnhof und schönen Gärten und Pärken.

Langsam wird es Abend und wir legen noch das letzte Stück unserer Flussreise zurück bis zur nächsten Sandbank gegenüber von unserem morgigen Ziel, dem Hafen von Silghat. Zur Feier des letzten Abends entzündet die Crew ein Feuer auf der Sandbank für uns und überrascht uns mit einer Flasche indischem Weisswein. Der Koch bringt ein Gericht nach dem anderen, bis uns fast die Bäuche platzen.

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