1.-4.2.2020: Kyaikhto – Yangon – Bangkok

Der Sonnenaufgang holt uns aus den Federn und nach einem kurzen Frühstück sind wir bereit für die Rückreise. Wir pferchen uns wieder mit 40 Burmesen auf einen Lastwagen und donnern dann den Berg hinunter. Da es bergab geht, ist die Fahrt noch etwas sportlicher als am Vortag. Auch der Ablauf ist ähnlich wie gestern, nur die Spendensammelhalte sind kürzer, denn jetzt ist schon alles Geld ausgegeben. In Kinpun werden wir bereits von unserem Fahrer erwartet. Der erste Halt ist bei einem  riesigen sitzenden Buddha ganz in der Nähe. Er wurde erst vor einem Jahr fertiggestellt, gesponsort von einem reichen Gummiproduzenten „mit guten Beziehungen zur Regierung“. Eine solche Gummibaum-Plantage besuchen wir etwas später auf der Weiterfahrt. Hier wird gerade der Rohkautschuks zu Matten verarbeitet. Die Gewinnung des Gummis findet in der Nacht statt, da tagsüber das Harz zu zähflüssig ist.

Dann sind wir schon bald in Bago, wo wir drei sehr unterschiedliche Tempel besichtigen. Der erste (Hinthagon Pagode) steht auf dem Hügel, auf dessen Spitze der Legende nach ein Gänsepärchen während einer massiven Überschwemmung gelandet ist. Deshalb ist diese Gans (Hamsa) auch das Wappentier des Mon-Staates. Die nahegelegene Shwe Maw Daw Pagode ist leider während 2 Tagen geschlossen, weil ein Armee-VIP hier zu beten gedenkt. Offensichtlich hat er eine ausführlichere Liste von Taten, über die er mit Buddha sprechen will. So fahren wir ein paar Minuten weiter zu einer kleineren Pagode, bei der eine riesige Tigerpython verehrt wird. Sie ist wohl etwa 5 Meter lang, dass sie aber – wie behauptet wird – 135 Jahre alt ist, ist eher unwahrscheinlich. Unter günstigsten Bedingungen wird diese Schlangenart nämlich nur etwa 25 – 30 Jahre alt. Aber vielleicht hat es die Schlange hier einfach besser als alle anderen, jedenfalls bekommt sie alle 2 Monate 10kg Hühner. En Guete!

Besonders eindrücklich ist der liegende Shwethalyaung-Buddha. Er lächelt freundlich und entspannt in einer riesigen Halle und lässt sich von den Hunderten von Pilgern nicht aus der Ruhe bringen. Als letztes schauen wir uns noch 4 sich den Rücken zuwendende Buddha-Statuen an: schön, aber nicht unbedingt eine weite Reise wert. Nun geht es weiter Richtung Westen, wo wir kurze Zeit später an einem Hochzeitsfest vorbeifahren. Wenn wir es nicht sehen würden, könnten wir es unmöglich überhören: aus riesigen Boxen produziert ein DJ einen ohrenbetäubenden Krach. Klar wollen wir kurz reinschauen, aber so schnell lässt man uns dann nicht mehr gehen. Superherzlich werden wir empfangen und alle – insbesondere auch das Brautpaar – freuen sich riesig über den fremdländischen Besuch. Wir werden förmlich zum Essen genötigt, diese Einladung wollen wir natürlich auf keinen Fall ausschlagen. Es gibt Reis mit Fischsauce und Hühnercurry und schmeckt ausgezeichnet, besser als in manch teurem Restaurant. Das Ganze wird weiterhin begleitet durch die ultralaute Musik, es hilft nur unwesentlich, dass der Lärmpegel hinter den Boxen etwas abgeschwächt ist. Zum Abschluss gibt es noch Tee im oberen Stock mit Fototermin. Wir übergeben dem Brautpaar ein kleines Geschenk und wünschen viel Glück. Für uns geht es dann weiter, für die Festgemeinde (sprich das ganze Dorf von bis zu 1000 Leuten) dauert das Fest noch weitere 3 Tage. Eingeladen ist jeder, der den Sound hört und das müsste bis in die Aussenquartiere des 2 Stunden entfernten Yangon der Fall sein!

Bei unserer Ankunft in Yangon fahren wir gleich zum Bogyoke-Markt, wo wir noch zu unserem Hofoptiker müssen. Lieferung in gut 12 Stunden, wenn es sein muss auch in 2-3 und sollte auch das nicht reichen, schickt er die Dinger halt in die Schweiz. Und das alles für einen winzigen Bruchteil der Preise zuhause. Bei 2-3 Brillen lohnt sich der Flug nach Yangon! Den Abend geniessen wir danach in unserem wunderschönen Hotel im Diplomatenquartier.

Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt: Ausschlafen, Flug nach Bangkok, nochmals geniessen und faulenzen und dann geht es dann am Dienstag wieder zurück in die Schweiz, wo wir uns wohl wieder einmal dem Ernst der Lebens widmen müssen.

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