Ecuador 2013

Reiseablauf:

Ablaufkarte

 

 

Samstag, 18.5.2013: Otavalo

wtv-2013-562Nach einer ziemlich langen Anreise von rund 19 Stunden und naturgemäss tiefem Schlaf sind wir heute Morgen recht früh zum Tiermarkt aufgebrochen, der nicht allzu weit weg von unserer Hacienda ist. Bereits ab 05:00 früh preisen hier die Bauern ihre Tiere zum Verkauf an. Bei unserer Ankunft gegen 09:00 war der Betrieb ziemlich auf dem Höhepunkt. Kühe, Schweine, Schafe, Hühner, Truthähne, Enten, Katzen, Hunde, Meerschweinchen usw. werden in kunterbuntem Durcheinander angeboten. Eingekauft werden die Tiere zur Schlachtung, zum Züchten oder auch als Haustiere. Im Gegensatz zu unserem europäischen Umfeld werden Meerschweinchen hier aber nicht als Haustiere gehalten sondern gekocht, selbst wenn kaum mehr als 300 g Fleisch dran ist.

An den Dutzenden von Verpflegungsständen stärken sich Händler, Käufer und Schaulustige in gemütlicher Runde, je nach Männeranteil am Tisch fliesst schon morgens um 10:00 das Bier ganz tüchtig. Wir stärken uns nur mit faszinierenden Eindrücken dieses lebhaften Marktes und fahren dann ins Zentrum von Otavalo zum Gemüse- und Textilienmarkt. Dort finden sich schon ein paar Touristen mehr, aber immer noch in erträglichem Ausmass. Wir schlendern ausführlich über die verschiedenen Plätze und durch die unzähligen Gassen. Die Farbenpracht der Stoffe und Kleidungsstücke ist faszinierend. Mais gibt es in Dutzenden von Varianten, von hellgelb über rötlich bis fast schwarz, grosse Körner und ganz kleine. Es gibt Strassenmusiker und Marktschreier, deren Heilmittelchen von Arthritis über Hühneraugen bis Hornhautverkrümmung alles heilt.

Nach dem üppigen Mittagessen in der schönen Hacienda Cusin machen wir noch einen Abstecher nach Peguche, wo wir einen ziemlich berühmten Weber besuchen und in einer Manufaktur für Panflöten deren Herstellung sowie die Vielfalt der Musikinstrumente aller Andenstaaten demonstriert erhalten.

 

 

 

Sonntag, 19.5.2013: El Angel

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Die heutige Fahrt auf der Panamericana führt uns über Ibarra ins Chota-Tal, nachdem wir rund 1000 Höhenmeter vernichtet haben. Das Chota-Tal ist die wärmste und trockenste Gegend Ecuadors und trotzdem ist es aktuell für unsere Begriffe ausgesprochen grün. Im ganzen Tal wird Zuckerrohr angebaut, das mit einer zeitlichen Staffelung das ganze Jahr durch geerntet und danach in einer lokalen Fabrik verarbeitet wird. In diesem Gebiet wohnt eine grosse Population von Schwarzen, deren Vorfahren im 17. Jahrhundert von den Jesuiten als Sklaven in den Baumwoll- und Zuckerrohrplantagen eingesetzt wurden. Nach wie vor ist die Gegend eine der ärmsten in ganz Ecuador, insbesondere wegen dem chronischen Wassermangel. Wir verlassen die Fernstrasse in der Mitte des Tals Richtung Nordosten, von nun an klettert unser Jeep unermüdlich auf der gewundenen, vorderhand aber noch bequemen Strasse den Berg hinauf.

Bei einem kurzen Stopp im kleinen Dorf El Angel werfen wir einen Blick in die Kirche, die allerdings nicht besonders spektakulär ist. Interessanter ist der Parque de la Libertad, der voller Heckenskulpturen ist. Nach dem Dorfzentrum wird dann die Strasse wirklich holprig und während weiteren 17 km quälen wir uns den Berg hinauf bis zum Ausgangspunkt eines kleinen Spaziergangs im Naturpark. Wir haben zwischenzeitlich 2300 Höhenmeter zurückgelegt und befinden uns mitten im Nebel (meteorologisch: aufliegende Wolken). Es ist kalt, es nieselt und auf 3800 Meter über Meer ist am zweiten Tag nach Ankunft auch ein Spaziergang eine Anstrengung (mindestens für Teile der 2-köpfigen Reisegruppe). Die Stimmung ist zauberhaft, wir sind umgeben von Millionen sogenannter Frailejones-Pflanzen (deutsch: Schopfpflanzen, was allerdings auch niemandem weiterhilft). Diese wachsen nur in diesem Gebiet und brauchen eine rasche Abfolge von Sonnenschein, Regen und Kälte. Sonne erleben wir erst am Schluss unserer rund eineinhalbstündigen Tour, trotzdem sind wir von diesem Naturschauspiel absolut begeistert.

Nach einem kärglichen Sandwich und einem vom Parkwächter offerierten speziellen Tee (nicht alle lieben ihn), holpern wir auf dem gleichen Karrenweg wieder hinunter ins Tal, bis unsere Hintern richtig lind sind. Unten hat es im Gegensatz zum Morgen ziemlich viel Verkehr und so kommen wir relativ langsam voran. Die Anzahl chinesischer Busse und Lastwagen (v.a. Hino) ist auffällig und auch einen ersten Car Dealer für Great Wall PW´s entdecken wir. Es scheint, dass sich die Chinesen erfolgreich eingenistet haben. Sie finanzieren offenbar auch ein grosses Staudammprojekt weiter südlich im Land.

Auf dem Heimweg besichtigen wir noch ein Dorf, in dem fast ausschliesslich Holzschnitzer arbeiten, in unseren Augen produzieren sie vor allem Kitsch. Das beste an diesem Abstecher ist das Platzkonzert einer Blasmusik, gegenüber der eine Guggenmusik wie ein Synphonie-Orchester tönt. Nach Ankunft in der Hacienda nehmen wir mit etwas Bedauern von der Finalniederlage der Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft Kenntnis, freuen uns aber über diese sensationelle Silbermedaille.

 

 

 

Montag, 20.5.2013: Laguna de Cuicocha

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Gestern Abend war ich leicht fiebrig, doch heute früh geht es schon wieder besser. Die Glieder schmerzen noch etwas, aber  man kann schliesslich nicht den Weichen heraushängen.

Heute fahren wir über Cotocachi an den Ausgangspunkt einer kleinen Wanderung entlang des Kratersees, der sich unterhalb des Cotacachi-Vulkans über einer erloschenen Lavakammer gebildet hat. Der See ist der südlichste Teil eines riesigen Nationalparks, der bis weit ins Küstengebiet reicht, am höchsten Punkt fast 5000m erreicht, am tiefsten nur noch etwa 300m über dem Meeresspiegel liegt. Vor der Erroberung durch die Spanier lebten hier die Cayapas-Indigenas, die ihre heiratsfähigen Töchter auf die beiden Inseln im See brachten, während die Jünglinge im 14-16° kalten Wasser die 600m bis zur Inseln schwimmen mussten. Falls sie das schafften (Hochlandbewohner damals wie heute sind schlechte Schwimmer!), durften sie die junge Dame ihrer Wahl zur Frau nehmen. Heute wird hier nur noch einmal im Jahr ein Schwimmwettkampf rund um die Insel durchgeführt, weiterhin eine kalte Sache.

Das Panorama Richtung Ibarra und Otavalo ist im wechselnden Licht sehr schön, sodass sich der zwischendurch steile Aufstieg am Rand des Sees sehr gelohnt hat. Unterwegs sehen wir Dutzende von Orchideen, meist mit ganz kleinen, unscheinbaren Blüten in unzähligen Farben und Formen. Nach einem Besuch im vor Kurzem fertig gestellten Besucherzentrum machen wir uns auf den Rückweg und stöbern im Lederdorf Cotacachi durch die zahlreichen Läden, ohne aber wirklich in Kauflaune zu sein.

Zurück in der Hacienda Pinsaqui hängen wir etwas faul herum, zwischendurch mache ich mich durchaus erfolgreich noch auf Pfauen- und Kolibri-Jagd.

 

 

Dienstag, 21.5.2013: Fuya Fuya

wtv-2013-894Um 0745 werden wir von Luiz, unserem heutigen Führer abgeholt. Die Idee der Besteigung des Fuya Fuya Vulkans ist eigentlich verlockend, aber leider regnet es seit dem frühen Morgen ziemlich tüchtig. Vorderhand lassen wir uns nicht kleinkriegen und machen uns auf den Weg, der über Otavalo und von da aus über ein stetig ansteigendes Kopfsteinpflastersträsschen eine Höhendifferenz von rund 1200 Metern überwindet. Der Regen lässt etwas nach, dafür stecken wir nun im Nebel. Bei der schönen Laguna de Mojanda ist Endstation und wir entscheiden uns, mindestens ein Stück des ziemlich steilen Aufstiegs zu wagen. In der Zwischenzeit ist es von oben trocken und die Sicht ist auch einigermassen akzeptabel geworden, aber der Weg im Paramo-Steppengras ist nass und ziemlich glitschig. Auf 4000 Metern - knapp 300 Meter unterhalb des Gipfels - entscheiden wir uns aufgrund der Beschaffenheit des Wegs, keine Risiken einzugehen und wieder zu unserem Pickup zurück zu kehren.

Auf der Rückfahrt zur Hacienda machen wir nochmals einen Abstecher ins Weberdorf Peguche, wo wir uns mit ein paar kleineren Souvenirs eindecken. Hier sind wir abseits der touristischen Heeresrouten und es scheint uns, dass Qualität und Preis-/Leistungsverhältnis der Produkte besser ist als auf dem Hauptmarkt in Otavalo.

Während des Blog-Schreibens stellen wir fest, dass wir mit dem Wetter trotz allem noch Glück gehabt haben, denn jetzt um 1600 Uhr regnet es in Strömen.

 

 

Mittwoch, 22.5.2013: Otavalo - Quito

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Nach einer wohl sehr nassen Nacht ist das Wetter heute morgen wieder o.k. Nach dem Frühstück werden wir von Roberto, unserem Führer abgeholt. Auf der Fahrt Richtung Quito machen wir nochmals einen Stop in Otavalo. Heute ist der kleine Marktort wesentlich ruhiger als am Samstag. Ein Bauer zieht mit seinen drei Ziegen durch die Strassen und verkauft glasweise die Milch direkt ab Tier. Wir stöbern vor allem durch den Mercado 24 de Mayo, dort findet sich kein einziger Touri. Es ist der tägliche Markt für die Einheimischen, die sich hier mit allem Lebensnotwendigen eindecken. Wir entdecken unzählige Arten von Kartoffeln: runde, längliche, riesige, winzige, braune, fast schwarze, rosarote und knallrote. Die gleiche Vielfalt gibt es bei Bohnen, Mais und vielem anderem mehr. In der Metzgergasse stapeln sich die Hühner bergeweise und Hühnerfüsse werden sackweise für die Zubereitung von Suppen verkauft. Das Leben hier ist für die lokale Bevölkerung nicht immer lustig, für uns ist es aber ein weiteres Mal ein Riesen-Erlebnis, so hautnah an dieser anderen Welt sein zu können. Und weil ich es einfach nie lassen kann, kommen noch einmal ein paar hundert Fotos in das Reisearchiv, das wird beim Aussortieren zuhause ziemlich hart werden!

WTV-2013-EC-5195Auf dem Rückweg zu unserem Auto machen wir dann doch nochmals ein paar Souvenirkäufe und machen uns dann auf den Weg nach Quito. Es ist immer wieder interessant zu realisieren, wieviel anders eine Gegend aussieht, wenn man sie in der Gegenrichtung passiert. Es geht einigermassen zügig voran, zwischendurch halten wir ferienmässig geduldig. Ab und zu machen wir noch einen kurzen Fotohalt und so vergeht die Fahrt kurzweilig. Die Revolutionsparolen am Strassenrand sind 3 Monate nach den Wahlen omnipräsent: die Revolution finanziert diese Strassenerweiterung, sie fördert die Ausbildung der Kinder, sie verschönert hier den Dorfplatz und sorgt dort neue Arbeitsplätze. Und natürlich wird nicht auf den Hinweis verzichtet, den Präsidenten Rafael Correa wieder zu wählen. In der Zwischenzeit hat er dies bekanntlich mit komfortablen Vorsprung geschafft, übermorgen wird er mit erst 50 Jahren seine dritte Amtszeit antreten. Onipräsent sind die Treibhäuser der Rosenplantagen, offensichtlich eignet sich die Lage am Äquator gut für die Produktion besonders robuster Rosen; Ecuador ist eines der wichtigsten Exportländer für diese Blumen.

Beim Eintreffen in Quito wird es wie erwartet grossstädtisch, der Verkehr ist mitten im Nachmittag erstaunlich dicht. Nach dem Passieren eines Tunnels kommen wir schon bald in die Altstadt. Die Strassen sind eng und der Verkehr fliesst sehr zäh. So haben wir genügend Zeit, einen ersten Eindruck der meist sehr gut restaurierten kolonialen Bauten zu gewinnen. Unser Hotel liegt direkt an der Plaza de San Francisco, der Blick vom Zimmer geht direkt auf die imposante gleichnamige Iglesia. Nach dem Einchecken machen wir noch einen kleinen Erkundungsbummel um die benachbarten Häuserblocks und geniessen den High Tea im Hotelatrium. Uns geht's wirklich gut!

 

 

Donnerstag, 23.5.2013: Quito

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Am frühen Morgen ist die Plaza San Francisco noch ruhig und gemütlich. Über den Dächern von Quito geht die Sonne auf und die Wolken sind noch relativ spärlich. Um 0900 Uhr fahren wir auf den Panecillo, den Aussichtsberg der Stadt mit der markanten Statue der geflügelten Maria. Wir sehen von den theoretisch ca. 12 sichtbaren Vulkanen immerhin deren 5. Von hier oben werden die Dimensionen der schmalen und fast 50 km langen Stadt erst richtig klar. Am Fuss des Panecillo beginnen wir dann unseren Rundgang zu Fuss durch die Altstadt und lernen dabei viel über Geschichte und Kultur von Quito.

WTV-2013-EC-6154An der Calle Junin sind wir zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort: eine Frau lädt uns ein, ihr 300 Jahre altes Haus zu besichtigen, das seit dem Bau noch fast unverändert besteht. Der Aufstieg auf die Dachterrasse ist spannend, so ganz sicher ist sie selber nicht, ob die wacklige Holztreppe unseren Ansturm überstehen wird. Sie beschreibt beim Blick über die Dächer der Stadt, dass das Hauptproblem der Hausbesitzer innerhalb des Bereichs des Unesco-Weltkulturerbes in den Auflagen betr. der Sanierung der Häuser seien, die viele Eigentümer zur Aufgabe ihrer Häuser zwinge. Einen richtigen überzeugten Eindruck macht sie nicht, dass sie ihr Haus selber noch lange behalten kann.

In den Strassen fällt die hohe Polizeipräsenz auf, da am morgigen Unabhängigkeitstag der wieder gewählte Präsident in seine 3. Amtszeit eingeführt wird. Aus diesem Grund üben diverse Blaskapellen hier und dort ihre Märsche (muss auf dieser Höhe eine ziemliche Herausforderung sein!). Ebenso am Trainieren ist die Luftwaffe für ihre nicht allzu spektakulär anmutenden Formationsüberflüge mit 2 Staffeln älterer Aufklärungsflugzeuge.

Wir bummeln zur Plaza Grande, wo der Präsidentenpalast, der Sitz des Erzbischofs, die Stadtregierung und die Kathedrale stehen. Er gilt als einer der schönsten unter den Plazas de la Independencia in ganz Südamerika. Das Leben pulsiert, aber für viele ist dies auch ein Ort, wo sie sich auf einem der vielen Bänken etwas Ruhe gönnen oder einen kleinen Schwatz mit Bekannten abhalten. Und nicht zuletzt ist hier ein Zentrum der unzähligen Schuhputzer: die älteren, etablierten haben unter den Arkaden ihre Stühle installiert und die jungen streifen über den Platz, unablässig auf der Suche nach Kundschaft.

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Unter den vielen Kirchen fasziniert uns vor allem La Compañia de Jesus, von 1605 bis 1765 von den Jesuiten gebaut, nach deren Vertreibung verfallen und vor wenigen Jahren grandios restauriert. Fotografieren ist hier ausnahmsweise verboten, sodass wir die Bilder nur im inneren Speicher mitnehmen. Vor der Rückkehr zum Hotel geniessen wir noch einen frisch gepressten Fruchtsaft bei einem kleinen "Saftladen". Dieser war ursprünglich ein Schuhladen, der den Kunden beim Anprobieren frische Fruchtsäfte anbot, bis er dafür so berühmt wurde, dass die Schuhaktivitäten woanders hin verschoben wurden, um an diesem Standort nur noch Getränke anzubieten.

 

 

Freitag, 24.5.2013: Quito - Yasuni Nationalpark

20130524-225921.jpg Am heutigen Nationalfeiertag ist es in Quito am frühen Morgen noch erstaunlich ruhig. Das hat vor allem damit zu tun, dass die Polizei daran ist, die ganze Innenstadt für den Verkehr abzuriegeln, damit die (Wieder-) Einführungszeremonie für Präsident Correa ungestört über die Bühne gehen kann. Unterwegs zum Flugplatz ist die Präsenz von Polizei und Armee massiv und ab und zu kommt uns eine Karawane entgegen, die einen der ausländischen Gäste transportiert. Am Flughafen selber scheint der Platz für die diversen Privatjets knapp zu werden. Uns betrifft der ganze Rummel zum Glück nicht und bald schon sind wir unterwegs nach Coca.

Das Flugplätzchen von Coca ist mehr als überschaubar, etwas länger dauert es dann, bis wir auf unserem Boot sind. In rund 2 Stunden fahren wir zunächst mit einem Motorboot auf dem Rio Napo ostwärts bis zu einem Welcome Center, wo wir auf kleinere Kanus wechseln. Im Yasuni Nationalpark sind Motorboote nicht erlaubt, weshalb die Muskeln unserer einheimischen Guides gefragt sind. Wir selber können so die Natur noch ungestörter geniessen. In ziemlich dichtem Dschungel schlängeln wir uns gemütlich auf dem kleinen Fluss aufwärts Richtung Süden. Unterwegs sehen wir diverse Vögel, zwei Gruppen von Affen und hoch oben auf einem dürren Baum räkelt sich eine Schlange, um sich in der Sonne aufzuwärmen.

Nach weiteren 1 1/2 Stunden treffen wir am Ende eines kleinen Sees in unserer Lodge ein, die im Rahmen eines besonderen Projekts durch die einheimischen Kechua-Familien geführt wird. Den Rest des Tages verbringen wir mit einer Einführung in die Regeln und die Programmoptionen der Loge, mit Nachtessen und gemütlichem Ausklang auf der Veranda unseres direkt am Seeufer gelegenen Hüttchens. Die einzige Herausforderung dürfte hier die Internet-Verbindung sein, bislang jedenfalls funktioniert diese noch nicht wirklich. Nach ein paar weiteren Versuchen müssen deshalb die Fotos bis auf weiteres noch warten, ich werde versuchen, diese später nachzuliefern.

 

 

Samstag, 25.5.2013: Yasuni Nationalpark

WTV-2013-EC-6672 Mitten in der Nacht müssen wir uns schon aus dem Moskitonetz schälen: bereits um 0500 Uhr kommt der Boy mit dem Wake-up Call. Nach einem kurzen Frühstück besteigen wir das Kanu und umkurven im Morgengrauen auf unserem See einen ca. 4m langen Kaiman. Dieser hat wohl auch schon gegessen, jedenfalls lässt er sich durch uns nicht aus der Fassung bringen (da haben wir bei dieser Sorte Tierchen auch schon anderes erlebt). Gemütlich paddeln wir den kleinen Fluss hinunter bis zum Welcome Center am Rio Napo. Zwischendurch gibt es immer wieder einen Grund für einen Zwischenhalt: wir sehen (mal besser, mal weniger perfekt) diverse Vögel, Affen, Schmetterlinge und vieles andere mehr. Eine ziemlich heile Welt, leider nur auf kleinem Raum.

Nach dem Umsteigen auf ein Motorboot statten wir einem natürlichen Lehmdepot einen Besuch ab. Dort gebinnen gerade Dutzende von Wellensittichen und einzelne Papageien, Mineralien vom Abhang zu knabbern, um so die Verdauung der vielen gefressenen Körner unter Kontrolle zu halten. Beim anschliessenden Besuch eines von den lokalen Frauen betriebenen Informationszentrums werden wir in die ursprünglichen Sitten und Gebräuche der Ketchuas eingeweiht. Nach einem kurzen Spaziergang über einen Weg durch den Dschungel gibt es ein Mittagessen, danach geht es per Kanu gemütlich wieder zurück zu unserer Lodge. Unterwegs werden wir Zeugen eines grösseren Affen-Spektakels: eine grosse Gruppe von Kapuzineraffen ist gerade auf dem Durchzug und vollführt bei der Ueberquerung des kleinen Flusses eine eindrückliche Flugshow.

Gerade noch vor dem Nachmittagsregen kommen wir zurück an unsere Lagune, wo wir den späten Nachmittag und Abend mit Herumplämpern bestens hinter uns bringen. Den Kampf gegen die Datenleitung verliere ich auch heute Abend, weshalb es Fotos vermutlich erst wieder gibt, wenn wir zurück in Quito sind.

 

 

Sonntag, 26.5.2013: Yasuni Nationalpark

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Bei der Einfahrt in einen kleinen Wasserarm am Rand unserer Lagune wird uns einmal mehr klar, dass der Mensch nicht immer der Chef auf dieser Welt ist. Ein grosser Kaiman liegt quer zu unserer geplanten Richtung faul im Wasser und macht keinerlei Anstalten, sich zu bewegen. Unser Bootsführer schlägt zuerst mit seinem Paddel aus das Wasser und wirft anschliessend ein paar Holzstücke in Richtun des Riesentiers. Dies hilft überhaupt nichts, der Kaiman macht keinen Wank. Schliesslich wird per Funk ein weiterer Angestellter der Lodge zur Unterstützung hinzu gerufen. Dieser muss mit einem weiteren Holzstück mehr oder weniger einen Volltreffer landen, bis sich die Echse gemütlich umdreht und später untertaucht. Niemand ist wirklich sicher, wie weit weg der Kaiman abgetaucht ist und so paddeln wir sehr zügig an der Stelle vorbei. Auf dem engen Wasserlauf kommen wir jetzt immer weiter in den Urwald hinein, bis mit dem Kanu nichts mehr geht. Wir marschieren nun auf einem rutschigen, matschigen Pfad weiter ins Dickicht hinein und kommen dann nach etwa 20 Minuten zu einem ca. 40m hohen Turm. Wir steigen bis in die Baumkrone hinauf, wo uns eine Plattform mit einer atemberaubenden Aussicht über die Baumkronen des Urwalds erwartet.

Von hier aus sehen wir mit Hilfe eine starken Fernrohrs diverse Vögel, vor allem eine Vielzahl von Tukanen und Papageien in allen Farben. Langsam setzt der Regen ein und längst rauscht es rund um uns beachtlich. Es dauert aber noch eine ganze Weile, bis die Tropfen durch das Blätterdach über uns durchdringen und wir unsere Regenponchos anziehen müssen. Auch die Vögel rundum ziehen sich mindestens ein Stockwerk tiefer zurück und die beiden Brüllaffen in der Ferne ducken sich zu kleinen Kugeln zusammen, um nicht allzu nass zu werden. Die Stimmung ist traumhaft, mit den durchziehenden Nebelschwaden fast schon mystisch. Die vielen verschiedenen Grüntöne werden durch den Regen noch differenzierter und kräftiger.

Bevor wir ganz durchtränkt sind, verlassen wir den Canopy-Aussichtsturm wieder und kraxeln die vielen Stufen nach unten. Auf dem Rückweg zum Boot fasziniert die Dschungellandschaft durch die kräftigen, glänzenden Farben nochmals ganz anders. Ein enormer Tausendfüssler hat sich durch die Nässe aufscheuchen lassen und kreuzt unseren Weg. Ein grosser, glänzend blauer Schmetterling trotzt der Witterung und vollführt einen eleganten Tanz rund um uns. Eigentlich wollten wir aufgrund des sintflutartigen Regens zurück zur Lodge, in der Zwischenzeit hat der Regen allerdings soweit aufgehört, dass wir doch noch in einen anderen Seitenarm hineinstechen. Wir fahren in Richtung des ohrenbetäubenden Lärms, den eine Gruppe Brüllaffen veranstaltet, aber als wir einigermassen in der Nähe der vermuteten Stelle kommen, ziehen es die Affen vor, den Sound einzustellen. So geniessen wir ganz einfach das dichte, grüne Paradies und erspähen zwischendurch einen Vogel, der sich unter dem Blätterdach duckt.

Aufgrund des erneut einsetzenden Regens drehen wir nun definitiv um und mit erhöhter Schlagzahl geht es zurück zur Lodge. Trotz Regenponchos sind wir zwischenzeitlich fast durch und durch nass, was bei den herrschenden Temperaturen aber weiter kein Problem ist. Trotzdem sind wir natürlich dankbar für die Tasse heisse Schokolade, die uns ein Boy in unsere Hütte bringt.

Nach dem Mittagessen und einer kleinen Pause entscheiden wir uns trotz anhaltendem Regen, nicht auf die Nachmittagstour zu verzichten. Auf der gegenüberliegenden Seite der Lagune stechen wir noch ein paar hundert Meter mit dem Kanu ins Dickicht hinein, dann geht es zu Fuss weiter. Affen und Vögel haben sich angesichts des Wetters längst verzogen, dafür erfahren wir viel Interessantes über die Pflanzen und deren Nutzen für die einheimische Bevölkerung. Unter anderem wüssten wir jetzt, wie Pfeilgift hergestellt wird. Wir sind erneut verblüfft, wie unser lokaler Führer Lebewesen entdeckt, an denen wir achtlos vorbei gegangen wären. So sehen wir zum Abschluss des Tages mehrere kleine Echsen, einen Hundertfüssler und ein paar winzige Frösche in allerlei Farben.

 

 

Montag, 27.5.2013: Yasuni National Park - Lasso

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Zunächst muss ich mich für den Datendurcheinander und die offenbar vielen Erinnerungsmails der letzten Tage entschuldigen. Die Datenübertragung aus dem Urwald war derart mies, dass ich letztlich keinen Administratorenzugang über meinen Laptop hatte. Das Hochladen von Fotos über den iPad hat dann nicht so funktioniert, wie sich ein Normalsterblicher das vorstellt (Apple lässt grüssen). Nun aber zum Tagesbericht vom Montag:

Bereits um 0600 machen wir uns bei trockenen, aber nebligen Verhältnissen auf den Wasserweg Richtung Coca. Nach dem Wechsel auf das Motorkanu entsteht auf dem Rio Napo zwischendurch mal noch eine kleine Aufregung, weil der Bootsführer den Kahn auf eine Sandbank setzt und danach etwa eine Viertelstunde braucht, bis er weiterfahren kann. Den Flieger nach Quito erreichen wir aber trotzdem pünktlich, nachdem eine längere Diskussion mit dem Sicherheits-Chef des Flugplätzchen über die Zulässigkeit einer Whiskyflasche im eingecheckten Gepäck zu meinen Gunsten ausgeht. Nach der Ankunft in Quito werden wir von unserem Führer Roberto abgeholt. Der arme Kerl musste 2 Stunden warten, weil man ihm die falsche Ankunftszeit des Flugzeugs angegeben hatte.

Wir fahren durch das endrückliche Hochland etwa 2 Stunden Richtung Süden und machen dann in der traumhaften Hacienda La Cienega Mittagspause. Danach ist es nur noch einen Katzensprung bis zur Hacienda San Agustin de Callo, wo wir die nächsten 4 Nächte bleiben werden. Dieses Landgut, das auf mindestens 300 Jahre alten Inka-Grundmauern steht, ist vermutlich nicht mehr zu toppen. Wir füttern die hauseigenen Lamas, versuchen etwas Ordnung ins Datenchaos zu bringen und erhalten kurz vor der Dämmerung auch noch einen erstklassigen Blick auf den Vulkan Cotopaxi. Ein familiäres Nachtessen mit den anderen 6 Gästen rundet einen langen Reisetag ab.

 

 

Dienstag, 28.5.2013: Latacunga und Baños

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Um ca. 0830 Uhr machen wir uns auf die Piste, zunächst fahren wir bis Latacunga. Der dortige Markt wurde (vermutlich temporär wegen Bauarbeiten) an einen neuen Ort in eine überdachte Anlage verlegt. Der Ansturm der Kunden hält sich in Grenzen und so ist der Betrieb eher auf der ruhigen Seite. In einem kleinen Restaurant am Rande des Markt sehen wir eine ganze Menge aufgespiesster Mehrschweinchen, die auf Kundschaft warten. Yvonne ersteht sich ein paar Socken für zweimal Nichts: der Shopping-Tag ist eingeleitet. Einen weiteren Stop machen wir im Jeansdorf Pelileo, wo sich Hosenladen an Hosenladen reiht und von wo aus mehr oder weniger ganz Ecuador mit Jeans versorgt wird. Für 45 Dollar erstehen wir zwei Paar Jeans, wahrlich ein Bargain.

Von hier aus geht es stetig rund 800 Meter hinunter nach Baños, wo wir diverse Wasserfälle besuchen. Beim ersten fahren wir mit einer kleinen, offenen Gondel direkt über die beiden Fälle und gewinnen so einen nicht alltäglichen Blick auf die hinunterstürzenden Wassermassen; ähnlich wie wenn wir mit dem Ballon darüber fahren würden. Nach einem kleinen Spaziergang entlang der alten Strasse stechen wir dann bei der Palion del Diablo zu Fuss mehrere hundert Meter bis auf den Boden der Schlucht hinunter und lassen uns unmittelbar vor und hinter dem Wasserfall einsprühen: ein wahrhaft feuchtes Vergnügen. Danach ist es Zeit für einen kleinen Imbiss aus dem mitgebrachten Picknick-Korb.

Später drehen wir eine Runde im schmucken Dorf Baños, das sich als Pionierort aller Arten von Outdoor-Sportarten versteht. Entsprechend gibt es viele Unterkunfts- und Verpflegungsmöglichkeiten in allen Preiskategorien und in jedem zweiten Laden werden Canyoning, Riverrafting, Bungee-Jumping, Reiten und vieles mehr angepriesen. Und bei soviel Möglichkeiten ist natürlich die Touristendichte entsprechend hoch. Der Ort hat auch eine schöne Kirche, die der Jungfrau des heiligen Wassers gewidmet ist. Dieser werden viele Wundertaten nachgesagt. Die Hauptsorge in Baños bleibt natürlich der mögliche Ausbruch des nahen Vulkans Tungurahua, vor diesem wurde der Ort in den letzten Jahren dank den Kräften der Jungfrau verschont. Einen kleinen Laden besuchen wir zweimal, da wir beim ersten Mal vergessen, unsere Einkäufe nicht nur zu zahlen, sondern dann auch mit zu nehmen.

Das Highlight des Tages ist die Sicht auf den Vulkan Tungurahua, der im Abendlicht durch die sich verziehenden Wolken frei gegeben wird. Vom Strassenrand oberhalb des Dorfs ist der Blick auf den sanft dampfenden Krater in den letzten Sonnenstrahlen wirklich eindrücklich. Später zeigt sich beim Eindunkeln auch noch der (nicht mehr aktive) Chimborazo, der mit rund 6300 Metern der höchste Berg Ecuadors. Als wir schliesslich in unserer Hacienda zurück sind, ist es längst dunkel.

 

 

Mittwoch, 29.5.2013: Pujili und Laguna de Quilotoa

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Auf dem Markt von Pujili machen wir heute Morgen einen ersten Stop. Ich werde gewarnt, dass ich hier mit meinem Fotoapparat nicht unbedingt beliebt sein dürfte. Schon beim ersten Bananenstand treffen wir aber auf zwei Verkäufer, die sich unbedingt in Pose setzen wollen. Sie sind offensichtlich aus der Küstenregion, wo die Leute offener sind. Aber auch an diversen anderen Orten ist eigentlich von einer kamerafeindlichen Einstellung wenig zu spüren. Für jedes Lächeln erhalten wir eines zurück. Wir decken uns mit Bananen und diversen CD's ein (echte Kopien für 1 Dollar das Stück). Dieser Markt ist besonders lebhaft und farbenfroh und es braucht etwas Ueberwindung, um sich hier wieder loszureissen.

Auf der Fahrt den Berg hinauf Richtung Quilotoa klettern wir bis knapp über 4000 Meter. Die Landschaft ist atemberaubend und es braucht schon eine enorme Geduld unseres Führers Roberto, dass er auf jeden Wunsch nach einem Fotohalt eingeht. Das erste Mal sehen wir Lamas, die nicht nur zur Belustigung der Touristen dienen. Wir dürfen hundert Meter neben dem Strassenrand die Behausung eines Bauernpaars besuchen. Für uns ist dies natürlich ein Riesen-Privileg, aber wir bekommen auch den Eindruck, dass das Bauernpaar stolz ist, uns ihr Heim zu zeigen und ein wenig aus ihrem Leben zu erzählen. Auf kleinstem Raum haben sie hier mit ihren 6 in der Zwischenzeit ausgezogenen Kindern gelebt. Das Haus dient hat im Wesentlichen den Funktionen Kochen, Essen, Schlafen und der Lagerung von Vorräten. Die Bettstatt hat 2 Ebenen. Auf der unteren schlafen die Eltern mit den bis 12-jährigen Kindern, die älteren Kinder schlafen auf der oberen Ebene. Den Innenraum teilen die Leute ausserdem mit einer grossen Anzahl von Meerschweinchen, die sie für den Eigenbedarf wie auch für den Verkauf auf den Märkten von Latacunga, Pujili und Saquisili halten. Die Familie bewirtschaftet 2 Hektaren Land unter härtesten Bedingungen, der Ertrag dafür ist kärglich. Die beiden vermitteln aber keinen unglücklichen Eindruck, sie sind hier aufgewachsen, sind in der Zwischenzeit 66 Jahre alt geworden und kennen kaum eine Alternative. Bereits die Vorfahren haben hier über mehrere Generationen gelebt. Wir verabschieden uns, insgeheim etwas beschämt über die Ansprüche, von denen wir glauben, dass sie erfüllt sein müssen, damit wir zufrieden sind.

Auf der Weiterfahrt erzählt uns Roberto über die überlieferten Gesetze und die Rechtssprechung, die neben der staatlichen unter den Indigenas heute nach wie vor Gültigkeit hat. Die Sanktionierung von Missetätern erfolgt nach deren Regeln zeitlich unmittelbar und immer noch nach der Idee der (insbesondere auch körperlichen) Bestrafung. Und die wesentlichen 3 Grundregeln sind: nicht lügen, nicht stehlen und hart arbeiten.

Im ziemlichen Kontrast zu der noch sehr traditionellen Welt der Indigenas stehen die in den letzten Jahren entstandenen hervorragend Strassen. Das Netz wird laufend weiter ausgebaut: "die Bürger-Revolution finanziert diese Strasse". Der Aufwand dafür ist zum Teil enorm, oft werden ganze Berghänge abgetragen. Der Aufbau eines leistungsfähigen Strassennetzes ist zweifellos eine Errungenschaft der Regierung unter dem aktuellen Präsidenten (auch wenn man ihn allenfalls nicht mag). Damit wurde natürlich ein wesentlicher Grundstein für die wirtschaftliche Weiterentwicklung des Landes gelegt.

Nach einer Fahrt bei teilweise sehr schönem Wetter treffen wir an unserem heutigen Reiseziel die Laguna de Quilotoa im Nebel an. Auf unserem Spaziergang entlang dem Kraterrand lichtet sich dieser aber immer wieder, sodass wir interessante Eindrücke des riesigen Sees gewinnen. Der Vulkan Quilotoa stösst im Moment höchstens ein paar Schwefelblasen aus, zählt aber immer noch zu den aktiven und gefährlichen und steht deshalb unter dauerhafter seismischer Ueberwachung. Das immense Schadenpotenzial ersehen wir aus einer Karte im Restaurant des neu errichteten Besucherzentrums. Der letzte Ausbruch fand vor ca. 300 Jahren statt, im weiten Umkreis wurden damals die Tiere durch die austretenden Gase getötet.

Weil die Tage auch in Ecuador leider nicht ewig dauern, machen wir uns dann um ca. 1500 Uhr wieder auf den Rückweg. Bei einem der Fotostops schenken wir drei Mädchen unsere Sandwiches, Früchte und Mineralwasser, die wir vom Mittagessen noch übrig haben. Das Strahlen in ihren Gesichtern zeigt, dass dies mit Sicherheit eine gute Idee war.

Beim Nachtessen in unserer Hacienda gesellt sich unsere Gastgeberin Mignon dazu, die aus dem ehemals rein privat genutzten Landgut dieses tolle Hotel gemacht hat. Sie ist die Enkelin des zweiten  liberalen Staatspräsidenten, der Anfang des 20. Jahrhunderts in Ecuador offenbar ziemlich viele Veränderungen bewirkt hatte. Sie erzählt aus der Geschichte des Hauses und erläutert in der Küche auch noch die Zubereitung der lokalen Kartoffelsuppe Locro de Papas.

 

 

Donnerstag, 30.5.2013: Saquisili und Cotopaxi Nationalpark

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Für alle Leser, die meine Marktfotos langsam satt haben, gilt es nochmals: durchbeissen, es kommt noch eine letzte Serie. Für mich sind diese Märkte halt einfach absolute Highlights.

Yvonne liegt heute Morgen flach, irgend ein kleiner Käfer hat sich ihres Magens bemächtigt. So fahre ich mit Roberto alleine zum Wochenmarkt nach Saquisili. Damit wir die Hauptaktivitäten auf dem Tiermarkt nicht verpassen, haben wir sogar das Frühstück weggelassen. Es ist schon eine ziemliche Herausforderung, bei dem hohen Verkehrsaufkommen rund um den Tiermarktplatz überhaupt noch einen freien Fleck zum Parkieren zu finden. Wir schaffen das aber auch heute und streifen dann über den Platz, auf dem in wohl geordneten Sektoren Kühe, Schweine, Schafe und Lamas verkauft werden. Am Rand gibt es natürlich auch andere Einkaufsmöglichkeiten und wie immer viele Essstände. Die Hauptdarsteller sind hier aber klar die Tiere. Lustig ist vor allem der Abtransport der Tiere durch die Käufer: wie bringe ich ein bockiges Lama weg, wie lade ich alleine ein riesiges Schwein auf einen Pickup oder wie komme ich mit meinen neu erstandenen 3 Schafen nach Hause, wenn das eine um jeden Preis in die andere Richtung will. Es blökt und muht und quiekt und auch sonst herrscht ein imposanter Lärmpegel. Das verpasste Frühstück ersetzen wir durch leckere Maistortillas (6 für 1 Dollar) von einem der Essstände.

Natürlich kann ich es nicht lassen, auch noch den Markt im Dorfzentrum zu besuchen. Hier sind die Angebote ebenfalls in klaren Sektoren organisiert. Der Markt scheint fast endlos zu sein und am einen Ende beginnt nach einem kleinen Bereich mit Strassenhändlern bereits ein nächster Markt. Am meisten faszinieren mich einmal mehr die Dutzenden von verschiedenen Kartoffeln, so viele unterschiedliche habe ich sonst noch nirgendwo auf der Welt gesehen.

Bei einsetzendem leichtem Regen verlassen wir Saquisili und fahren zum Cotopaxi-Nationalpark. Am Eingang erwartet uns die obligatorische Nationalparkführerin. Warum es die braucht, ist schleierhaft, es kommt der klare Eindruck auf, dass es sich dabei um eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme handelt. Insgesamt hinterlässt sie einen zwiespältigen Eindruck, was ihre Motivation betrifft. Auf einer fast schon abartig breiten und guten Strasse klettern wir gemütlich in die Höhe und machen ein halbe Runde um einen schönen See mitten in der Hochebene. Der Blick auf den Cotopaxi verbessert sich nach und nach, ganz perfekt wird er aber auch heute nicht.

Die letzte Etappe führt uns noch auf den Parkplatz auf mehr als 4600 Meter, gerade unterhalb der José Ribas-Schutzhütte. Auf der Rückfahrt knackt Roberto das Auto von einem älteren Paas, das seine Schlüssel im Wageninneren eingeschlossen hat und hier oben völlig verloren gewesen wäre.

Der Tag klingt mit einem Nachtessen zu zweit aus. Später gesellt sich noch Mignon Plaza, die Eigentümerin der Hacienda dazu. Wir plaudern mit ihr über Gott und die Welt, insbesondere über die Faszination, die Erde von oben zu betrachten. Im Laufe des Abends kreiert sie dann die Idee, es doch einmal mit Ballonfahren in dieser Gegend zu versuchen. Ganz so einfach dürfte die Ausführung dann wohl nicht sein, aber wir werden ja sehen.

 

 

Freitag, 31.5.2013: San Agustin - Quito

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Im Laufe des Vormittags fahren wir in ca. 1 1/2 Stunden nach Quito. Dort haben wir Zeit und Musse - für uns eher untypisch - noch 2 Museen zu besichtigen. Die wirklich interessant und abwechslungsreich gestalteten Ausstellungen in wunderbaren Kolonialgebäuden geben uns einen Refresher über die historische Entwicklung von Quito, Ecuador und die Andenstaaten. Wir statten auch der Kirche und dem Kloster San Francisco noch einen Besuch ab, vor lauter Nähe zu unserem Hotel wäre dies fast an uns vorbei gegangen.

Nach dem High Tea können wir von unserem Hotelzimmer aus einer Parade der "Banda de Guerra" (Marschmusik) einer Universität aus der Gegend zusehen. Mir gefallen vor allem die Cheer Leaders, sie haben den Takt wirklich in den Beinen und den Hüften. Zum Nachtessen fahren wir mit Roberto zu einem Restaurant auf den Panecillo hinauf, von wo aus wir neben einem guten Essen auch eine tolle Aussicht über die Altstadt von Quito haben. Es tut uns etwas leid, dass wir ab morgen nicht mehr in seiner Obhut sein werden; von den vielen Reiseführern die wir auf unseren Reisen schon hatten, war er sicher der beste.

Mit dem heutigen Abend endet vermutlich die Möglichkeit, Daten hochzuladen. Wir gehen davon aus, dass wir auf den Galapagos keinen vernünftigen Internet-Zugang haben. Falls dies so ist, kommt der nächste Blog-Eintrag erst wieder, wenn wir am nächsten Donnerstag Abend in Guayaquil sind. Wenn doch, umso besser.

 

 

Samstag, 1.6.2013: Quito - Galapagos

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Etwas früher als auch schon müssen wir aus den Federn und werden dann um 06:45 von Roberto und einem Fahrer zum Flughafen gebracht. Die Stadt ist ebenfalls bereits wach und der Verkehr zu dieser Zeit bereits beachtlich. Am Flughafen müssen wir mit dem Gepäck zu einer besonderen Kontrolle, wo überprüft werden sollte, ob wir irgendwelche unerlaubten Dinge auf die Inseln bringen wollen. Wirklich ernsthaft scheint dieser Check aber nicht zu sein und danach wird auch nur einer der beiden Koffer versiegelt. Um 09:40 fliegen wir dann ziemlich pünktlich ab, machen im bewölkten Guayaquil eine Zwischenlandung von rund 40 Minuten und kommen schliesslich um 12:15 Lokalzeit (eine weitere Stunde Zeitverschiebung) im windigen Baltra auf den Galapagos-Inseln an. Das erste Mal seit dem Dschungel ist es wieder richtig warm.

Mit einem alten Rumpelbus werden wir die paar Meter bis zur kleinen Hafenbucht gebracht. Dort setzen wir mit den Pangas (Schlauchboote) zu unserem Schiff über. Nach dem Mittagessen erhalten wir ziemlich ausführliche Vorschriften über das Verhalten auf den Inseln, gefolgt von einem kleinen Sicherheitstraining.

Um ca. 16:00 werden wir per Panga zur winzigen Insel Mosquera gebracht, wo wir uns offensichtlich das einzige Mal frei bewegen dürfen. Eine Unmenge von Seelöwen liegt faul im weissen Sand herum und sonnt sich. Zwischendurch ist es schwierig, nicht auf die Tiere zu treten. Diese wie auch praktisch alle anderen Tiere haben keinerlei Scheu vor den Menschen. Das kommt offensichtlich daher, dass sie hier praktisch keine natürlichen Feinde haben und deshalb die Angst ziemlich abgelegt haben. In den Felsen am Strand hängen Tausende von roten Krabben herum, die vor dem dunklen Lavahintergrund ein farblich interessantes Bild abgeben. Nur die ganz jungen Krabben haben zu Beginn eine völlig schwarze Färbung, die mit der Zeit in einem interessanten Farbenspiel auf Rot übergeht. Im Weiteren sehen wir auch einzelne Meerechsen, Eidechsen und 2 Pelikane, die von 2 jungen Seelöwen – vermutlich zum Spass – gejagt resp. geärgert werden.

Nach der Rückkehr an Bord wird bei einem Apéro die Crew vorgestellt, die uns auf den folgenden Tagen betreut. Insgesamt sind mit uns 15 Gäste an Bord: 9 Amerikaner, 2 Neuseeländer, 2 Engländer und wir. Auf der Ueberfahrt zur Insel Bartolomé bei einigermassen ruhigem Seegang gewöhnen wir uns langsam an das schwankende Schiff, mit oder ohne Medikamente.

 

 

Sonntag, 2.6.2013: Inseln Santiago und Bartolome

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Zu christlicher Zeit (07:00) werden wir geweckt und fahren nach dem Frühstück zur Sullivan Bay auf die Insel Santiago. Auch die Pelikane sind bereits munter und sind fleissig mit Fischfang beschäftigt. Dabei fliegen sie ein bis zwei Meter über die Wasseroberfläche und stechen senkrecht ins Wasser, wenn sie Beute erblickt haben. Auf unserem Spaziergang über die Lavafelsen begegnen wir einem Austernfischer-Vogel, der ausser seinem knallroten Schnabel perfekt getarnt wäre. Die Insel ist vor allem wegen der Lavaformationen interessant, sonst gibt es hier ausser ein paar Echsen und vielen Krabben nicht viel zu sehen.

Nach der Anprobe der Nassanzüge und der Tauchausrüstung folgt an der Sullivan-Bay eine kleines Schnorcheltraining. Danach paddeln wir durch das relativ seichte und recht warme Wasser, entdecken viele farbige Fische und begleiten eine Meeresschildkröte ein Stück weit.

Am Nachmittag folgt ein für Europäer lockerer kleiner Aufstieg über eine Holztreppe zum Aussichtspunkt auf Bartolome Island. Neben der weiten Aussicht ist das Highlight auf diesem Abstecher ein munterer kleiner Pinguin.  Danach schnorcheln  wir im Bereich des Pinnacle Rock und veranstalten ein kleines Wettschwimmen mit einem Seelöwen, natürlich chancenlos.

Bereits vor dem Nachtessen legen wir wieder ab und fahren die ganze Nacht durch Richtung Nordwesten zur Insel Isabela, der grössten auf dem Archipel.

 

 

Montag, 3.6.2013: Insel Isabela

WTV-2013-EC-10194In der Urbina Bay landen wir an einem Sandstrand gleich vor diversen Mulden, in denen die Meeresschildkröten ihre Eier abgelegt haben. Es folgt ein ca. zweistündiger Spaziergang durch die Buschlandschaft, vor allem auf der Suche nach den riesigen Landschildkröten und nach den gelb-goldenen Landleguanen. Wie wenn diese künstlich arrangiert worden wären, entdecken wir beide schon nach kurzer Zeit. Ein weiteres Mal finden wir es erstaunlich, dass diese Tiere keinerlei Scheu vor den Menschen haben. Für die verschiedenen Vögel, u.a. diverse Arten von Darwin-Finken, die wir ebenfalls sehen, gilt dies etwas weniger. Beim anschliessenden Schnorcheln im relativ trüben Wasser freuen wir uns vor allem an den unzähligen Meeresschildkröten sowie den verschiedenen Seesternen und schauen einem wie ein Torpedo vorbei flitzenden Pinguin nach.

Auf der Weiterfahrt zum Tagus Cove etwas nördlich geniessen wir auf dem Oberdeck ein vom Koch Darwin (sinniger Name auf Galapagos!) zubereitetes Barbeque. Begleitet werden wir dabei von vielen Fregattvögeln, die wohl auf etwas Abfall hoffen. Das Nachmittagsprogramm bringt zunächst Schnorcheln im etwas tieferen Wasser. Im ziemlich kalten Nass suchen wir vergeblich nach Seepferdchen, tauchen dafür mit sehr vielen Meeresschildkröten und einem Pinguin. Ein Pelikan versucht, unter Wasser gegen einen Pinguin zu kämpfen, muss sich aber zurückziehen, als dieser von ein paar Kollegen Unterstützung erhält. Nach einer ersten Runde in der Bucht mit dem Kayak und einer zweiten mit dem Panga (Blaufusstölpel, Pelikane, Kormorane und Seelöwen) machen wir noch einen Abendspaziergang auf eine kleine Anhöhe, von der aus wir eine schöne Aussicht auf den Tagus Cove und den Darwin-Kratersee haben.

 

 

Dienstag, 4.6.2013: Inseln Fernandina und Isabela

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Während das Schiff von Tagus Cove auf der Insel Isabela zur Insel Fernandina fährt, wirft der Koch seine Küchenabfälle über Bord, auf den sich die uns begleitenden Vögel sofort stürzen. Später erklärt mir der Führer, dass dies kein Problem sei, weil es sich um klein gehackte organische Abfälle handle. Den Unterschied zwischen dem noch deutlich als Melonen erkennbaren „Kleingehackten“ und dem mir mitzubringen verbotenen Apfel kann er mir allerdings nicht glaubhaft erklären.

In einer Mangrovenbucht bei Punta Espinoza gehen wir auf der Insel Fernandina an Land, dem geologisch aktivsten Gebiet auf den Galapagos. Zuletzt hat hier vor 3 Jahren ein Vulkanausbruch stattgefunden. Wir sollen also aufpassen!? Dies ist Leguan-Land: reihenweise stehen diese auf den Lavafelsen und wärmen ihre Körper nach der Nacht wieder auf. Den flugunfähigen Kormoranen können wir in allen Phasen der Paarung zusehen, angefangen von der ersten Balzrunde an Land, über den Nestbau bis zur Betreuung des einzigen Jungen im Nest. Ueber flache, zerklüftete Lavafelsen gehen wir in eine etwas entferntere Ecke zu einer kleinen Bucht, wo viele Meeresschildkröten die Nacht verbracht haben. Im flachen Wasser schwimmt auch ein riesiger Rochen majestätisch vorbei. In einer Lavaspalte entdecken wir auch eine der relativ seltenen und harmlosen Schlangen, die sich leider allerdings schnell verzieht.

Ueber Mittag fahren wir weiter Richtung Norden, eine Zeitlang begleitet von 4-5 Orcas, zum Teil gleich neben dem Schiff. Das Tiefwasserschnorcheln am Punta Vicente Roca ist erneut eine eher kühle Angelegenheit, das sehen die viele Meeresschildkröten offenbar anders. Nach einer Pangafahrt entlang der steilen Küste, bei der wir die selteneren Fell-Seelöwen, Kormorane und Blaufusstölpel sehen und auch eine kleine, wenig spektakuläre Grotte besuchen, werden die Maschinen angeworfen, denn wir werden die ganze Nacht durch zurückfahren. Für die Zeremonie der Aequator-Taufe muss der Kapitän zweimal Anlauf nehmen, das erste Mal hat er zu spät gebremst. Die Amerikaner finden dies wie alles andere „amazing“, genauso wie die Ueberreichung  des Aequator-Diploms. Vermutlich sind sie vor allem froh, dass sie heute Nachmittag keinen „exhausting hike“ von mindestens 100m auf flachem Weg in Meereshöhe machen mussten.

Die Nacht verspricht zwar etwas bewegt zu werden, aber mit einem Whisky lässt es sich auf dem Oberdeck unter dem klaren Sternenhimmel schon aushalten. Geschlafen haben wir jedenfalls trotz einigem Seegang sehr gut.

 

 

Mittwoch, 5.6.2013: Insel Santiago - Santa Cruz

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Zu nachtschlafener Stunde müssen wir aus den Federn (06:00) und bereits eine Viertelstunde später sitzen wir im Panga, noch nicht ganz wach, aber mindestens bereit für den Landausflug  mit Wet Landing in Puerto Egas auf der Insel Santiago. Von weitem sind zwei verlassene Gebäude sichtbar, die einst einem Spanier gehörten, der hier eine Salzmine betreiben wollte. Die Gründung des Nationalparks hat ihm dann einen Strich durch die Rechnung gemacht und er musste den Ort verlassen. Im frühen Morgenlicht gehen wir zu Wasserlöchern im Lavafelsen, die untereinander verbunden sind. Das Wasser generiert  im Rythmus der Wellenbewegungen einen lustigen glucksenden Ton. Mähnenrobben nehmen ihr Morgenbad und spielen miteinander.Wir sehen die obligaten Meerechsen, einen Lavareiher und diverse andere Vögel. Auf der Rückfahrt zum Schiff posiert ein Blaufusstölpel auf einem Felsblock mitten im Wasser artig für unsere Fotos.

Nach dem Frühstück lassen wir das Schnorcheln am Sandstrand weg und schauen dafür den Fische jagenden Pelikanen zu. Vor dem Mittagessen gibt es noch ein Schnorcheln im tiefen Wasser beim nahen Felsriff, für die weniger Abenteuerlustigen eine Panga-Fahrt. Wir tauchen neben anderen Riff-Fischen mit zwei kleineren Haien, was ja auch nicht alle Tage vorkommt. Weiter sind hier wunderschöne Seesterne in vielen Farben zu sehen und erneut hat es diverse Schildkröten, die gemütlich im Meer herumhängen und Algen von den Felsen fressen.

Während dem Mittagessen geht es dann bereits wieder zurück und auf der unerwartet langen und rumpligen Fahrt zur Insel Santa Cruz wird es der Hälfte der Gäste auf dem Schiff mehr oder weniger schlecht. So ist es für einige willkommen, später am Abend nach dem Eintreffen im Hafen von Puerto Ayora noch einen kurzen Landgang zu machen, um das an Bord verpasste Nachtessen nachzuholen.

 

 

Donnerstag, 6.6.2013: Santa Cruz - Guayaquil

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Heute ist ein blogtechnisch fauler Tag: keine Fotos.

Wir müssen um 06:00 aufstehen und werden eine Stunde später mit einem Panga zum Pier von Puerto Ayora gebracht, wo uns ein neuer, sichtlich unmotivierter Führer erwartet. Er hat die Aufgabe gefasst, uns durch das Charles Darwin Center zu führen. Bei Nieselregen und derart früh am Morgen ist das für ihn sichtlich eine Herausforderung. So überrascht es nicht, dass wir nicht wirklich viel über diese Organisation, deren Aufgabe und Errungenschaften erfahren und ganz einfach eine Reihe von kleinen und grossen Schildkröten ansehen. Trotz ein paar organisatorischen Hürden schaffen wir das Hauptziel des Tages dann doch: wir fliegen nach Guayaquil. Der Transfer ins Hotel ist kurz, wir treffen gegen 15:00 Lokalzeit ein und verbringen den Rest des Tags mit Blog-Veröffentlichungen und Dolce-Far-Niente.

Die Stadtbesichtigung von Guayaquil haben wir uns für morgen vorgenommen.

 

 

Freitag, 7.6.2013: Guayaquil

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Im Laufe des Vormittags machen wir uns auf den Weg, um Guayaquil ein wenig zu erkunden. Diese Hafenstadt war bis vor 15 Jahren eine ziemliche Räuberhöhle. In der der Zwischenzeit hat man aber erfolgreiche Anstrengungen unternommen, um vor allem die berüchtigte Wasserfront am Fluss attraktiv und sicher zu gestalten.

Mitten in der Stadt gibt es einen Park, in dem Dutzende von Leguanen frei herumlaufen, erstaunlicherweise aber den Bereich nicht zu verlassen scheinen. Vermutlich bekommen sie hier einfach genug zu essen, sodass es für sie am bequemsten ist, hier zu bleiben. Nach einem kurzen Abstecher in die wenig berauschende Kathedrale bummeln wir einmal den Malecon am Fluss entlang und kommen dabei zum Schluss, dass die Promenade zwar sicher wesentlich schöner und sicherer ist als früher, aber uns eben doch nicht wirklich aus den Socken haut. So schnappen wir uns schon bald wieder das nächste Taxi, fahren zurück zum Hotel und machen uns bereit für die Rückreise.

Diese gestaltet sich problemlos und so geht eine interessante Reise leider schon wieder zu Ende. Wir nehmen viele tolle Eindrücke mit, sind aber auch gespannt, wie sich dieses Land in den nächsten Jahren entwickeln wird.